Heute war Fahrtag. Das passte auch zu der unstabilen Wetterlage. Über weite Strecken hatten wir heute den Scheibenwischer in Betrieb. Als nächsten Zielort haben wir uns die in Abschnitt 26 des Buches Secret Places Spanien beschriebene Gegend ausgesucht.

Teruel hat 37000 Einwohner und ist die Bezirkshauptstadt der Region. Campingplätze gibt es weder in Teruel noch nicht im näheren Umland. Dafür finden sich in der Stellplatz-App für Teruel eine Reihe von Übernachtungsstellen. Wir haben als Ziel den von der Stadt ausschließlich für Wohnmobile eingerichteten Platz eingegeben. Wir hatten jetzt drei Übernachtungen hinter uns, bei denen wir weder Wasser nachfüllen noch die Toilettenbox entleeren konnten. Was die Toilette anbetrifft ist es nach drei Tagen an der Zeit für eine Entleerung zu sorgen. Spätestens der Stellplatz in Teruel sollte hier Entlastung bringen, unabhängig davon ob noch Stellplätze frei sind oder nicht. Wir haben aber auch häufig schon Fälle gehabt, wo die laut Internet vorhandene Funktion aufgrund von Defekten doch stillgelegt war.
Nach den ersten fünfzig Kilometern bot sich längs der Fahrstrecke eine Womo-Servicestelle an. Die Toilette konnten wir schon mal entleeren, aber Trinkwasser gab es dort nicht. Eine kurze Strecke weiter sahen wir in einem kleinen Ort eine Stellplatzfläche für ca. acht Womos. Dort konnte ich unseren Wassertank wieder auffüllen. Jetzt sind wir wieder ein paar Tage autark und können uns hinstellen wo auch immer wir wollen. Nicht schlecht angesichts der momentanen Osterüberfüllung. Der kleine Ort hatte die Stellplätze wohl eingerichtet, weil sie eine touristische Attraktion zu bieten haben. Und zwar scheint es dort wie auch in der Umgebung von Teruel Dinosaurierfunde gegeben zu haben. In dieser Gegend soll man die größten in Europa gefundenen Skelettfunde gemacht haben. Skelette mit einer totalen Länge von bis zu 35 Metern. Was dort genau geboten wurde, war im schnellen Vorbeifahren nicht erkennbar.
Die erste Hälfte der heutigen Strecke war bergig geprägt mit daraus resultierenden vielen Kurven, Senken und Steigungen. Je näher man Teruel kam desto häufiger sah man eine flachere Umgebung. Es machte eine zeitlang den Eindruck, daß man sich auf einer Hochebene bewegte. Die längs der Straße zu sehenden Höhenangaben gaben an einigen Stellen Höhen oberhalb von 1300 m an. Es muss hier im Winter überraschenderweise auch kräftig schneien, wie das folgende Bild belegt.



In dieser Zeit und Gegend gibt es eine Vielzahl von Feierlichkeiten mit beeindruckenden Festumzügen. Die bekannteste trägt den Namen Fallas und findet in Valencia statt. Mehr in Richtung Alicante benutzt man häufig die Bezeichnung „Moros i Christianos“. Kern des Umzugs ist die Erinnerung an die Vertreibung der Mauren aus Spanien. Die Teilnehmer der Umzüge tragen historische Kleidung und führen während des Umzuges Scheinkämpfe durch. Hier in Teruel und auch in Valencia gab es am gestrigen Karfreitag Oster-Prozessionen, auch sicherlich beeindruckend. Man kann eben nicht überall gleichzeitig sein. Wir erinnern uns aber gerne noch an den Besuch eines Events in der Nähe von Altea, bei dem die kostümierten Teilnehmer immer drei Schritte vorwärts machten, gefolgt von einen Schritt rückwärts, untermalt das Alles durch die Musik des Boleros von Ravel.
In der Nähe unseres heutigen Stellplatzes befindet sich auch eine Besucherattraktion mit dem Namen Dinopolis. Die Eintrittsgebühr beträgt 33 €. Der Kunststoff-Dinosaurier, den ich hinter dem Zaun erkennen kann, bringt mich zu der Überzeugung, dass mir der Dino-Park nicht gefallen würde. Ich vermute hier ein Dino-Disneyland.

Mal sehen wie das Wetter sich morgen entwickelt. Ein gerade anstehender Abend-Hundespaziergang musste ausgesetzt werden wegen des Einsetzens heftigen Regenfalls.