Mir kamen gestern Abend doch Zweifel ob die Werkstatt, die ich heute ansteuern wollte, eine passende Armatur vorrätig hat.  Einen weiteren Tag auf die Zustellung einer georderten Armatur zu warten, wäre sehr schlecht gewesen.  Daher habe ich heute Morgen im Internet noch mal nach einem Händler für Wohnmobil-Zubehör gesucht.  Ich fand in Freiburg eine Filiale der Firma Fritz Berger,  welche sich auf solche Artikel spezialisiert hat.  Das war daher mein erstes Ziel heute.  Vor unserem Start habe ich so viel Wasser abgelassen, dass nach dem Abziehen einer der beiden zur Armatur führenden Wasserschläuche kein Wasser mehr aus dem Schlauch austrat.  Eine neue Überschwemmung im Rahmen des Armaturaustausches musste verhindert werden.  Von Bad Bellingen aus waren es 50 km nach Freiburg.  

 

Auf geht es zum Armaturenkauf

Bei Fritz Berger gab es eine größere Anzahl an Armaturmodellen.  Eine Armatur, aus der man einen Duschschlauch heraus ziehen kann, gab es nicht.  Doch von den normalen Armaturen gab es etliche Typen.  Aber nur eine passte von der Größe und der Art der Anschlußschläuche her.  

 

Oben die alte Armatur und unten die neue.  Man beachte den lockeren roten Schlauch.

Ich konnte dann die alte Armatur ausbauen und die neue einbauen.  Dabei kam mir beim Ausbau einer der beiden Anschlußschläuche locker entgegen.  Er steckte nicht mehr fest in der Armatur.  Ein zur Verriegelung der Schlauchstecker in die Armatur eingeschobener Stift verhinderte, dass ich das mir locker entgegen kommende Schlauchteil wieder korrekt in die alte Armatur einstecken konnte.  Wenn ich das Teil mit etwas Druck nicht hineinstecken konnte, wie soll dann der lockere Schlauch diese Verriegelungssperre überwunden haben?  Und an der Küchenspüle hatte ich ja vor unserer Abfahrt die gleiche Situation vorgefunden.  Beim Montieren half mir der Tipp des Verkäufers den Kunststoffschlauch in warmem Wasser geschmeidig zu machen, um ihn besser auf das Verbindungsteil drauf schieben zu können.  Nach Beendigung der Montage gab es keine Leckage mehr.  Mit 50,- € war das Problem gelöst.  Das wäre in der Werkstatt sicherlich deutlich teurer geworden.

Allerdings musste ich feststellen, dass das von der Armartur kommende Elektrokabel ungefähr 20 cm zu kurz war.  Über dieses Kabel erhält die Tauchpumpe bei Armaturbetätigung ihren Strom.  Also schnell noch zu Toom fahren, um etwas Kabel und eine Lüsterklemme zu kaufen.  Vor dem Verlassen des Ladens fiel mir ein, dass ich ja gerne noch einen Reifenflickspray gehabt hätte.  Ich hatte den Punkt schon auf meiner Fahrtcheckliste gehabt, wollte damit aber nicht noch weiter unseren Start in Wedel verzögern.  Ein Toom-Verkäufer startete eine ausufernde Suchrally für mich.  Zwischendurch fand er einen Gaslecksuchspray, den ich auch immer schon haben wollte.  Und nach einigen Telefonaten konnte er das passende Regal herausfinden.  Nach Einbau der kurzen Kabelverlängerung war die Armatur wieder benutzbar.

Da ich für die Armaturmontage das Wasser ja sehr stark abgelassen hatte, wollten wir den Tank neu auffüllen bevor es nach Frankreich gehen sollte.  Meine Stellplatz-App zeigte mir eine in Freiburg befindliche Wasserzapfstelle, die sich vor einer Wohnmobil-Firma befinden sollte. Dort angekommen fand sich an besagter Zapfstelle eine Schild „Wegen niedriger Temperaturen noch nicht aktiviert!“.  Im Verkaufsraum des Womo-Händlers fragte ich einen jungen Mitarbeiter ob man die Zapfstelle nicht doch jetzt wieder aktivieren könnte.  Um das zu klären ist dieser dann blitzschnell mit seinem Elektroroller in die 200 m entfernte Werkstatt geflitzt.  Er kam dann zurück und teilte uns mit, dass die Zapfstelle defekt sei, wir aber bei ihrer Werkstatt Wasser erhalten könnten.  Also mit dem Womo wieder hinter dem Flitzeroller hinterher zur Werkstatt.  Ich wollte mich nach dem Wasserfassen finanziell noch mal erkenntlich zeigen.  Der junge Mitarbeiter lehnte das aber entschieden ab. Ich fand das sehr nett von ihm sich so für uns einzusetzen, ohne dass wir dort etwas gekauft haben.

Der sehr nette Mitarbeiter der Firma WVD-Südcaravan ermöglichte uns das Wassernachfüllen.

 

Beim wieder fällig werdenden Volltanken fiel mir auf, dass der Dieselpreis mit 151,9 Cent pro Liter extrem günstig war.  Es stellte sich mir die Frage ob der Preis deutschlandweit gefallen ist, oder ob es ein Nord-Süd-Gefälle gibt.

Für unsere Fahrt nach Frankreich hatten wir ja Nans-sous-Ste-Anne als Zielort ausgesucht und haben diesen heute auch in unsere Navigations-App eingegeben.  

200 km betrug unsere heutige Fahrtstrecke.


Während in Deutschland auf der A5 noch lebhafter Lkw-Verkehr herrschte, hatten wir in Frankreich auf ein mal die Autobahn fast für uns alleine.
  Das änderte sich aber phasenweise wenn man in die Nähe größerer Städte kam.  Das seitliche Abstandshalten und das Spurenwechseln muss man hier schon als sportlich bezeichnen.  Da stellten wir schon einen deutlichen Unterschied zu Deutschland fest.  Nachdem wir ca. 50 km bereits hinter uns hatten, wurde die Landschaft schon hügeliger, um nicht bergiger zu sagen.  Einige Male befand ich mich auf der linken Überholspur und konnte aufgrund von starkem LKW-Aufkommen nicht auf die rechte Spur zurückwechseln.  Hatte man dann starkes Gefälle verbunden mit langgestreckten Kurvenverläufen, dann fühlte man sich bei dem hohen Überholtempo manchmal schon wie auf der Achterbahn.  

Etwas vor Besancon führte die Navigations-App uns dann auf Landstraßen.  Teilweise waren die so schmal, dass man sich fragte ob man noch auf der richtigen Strecke fährt.  

Es wurde nun schon etwas bergiger.

 

Weite Grünflächen und Berkuppen wechseln sich ab.

Kurz vor unserem Ziel lag der Ort Ornans auf unserer Strecke.  Regina entsann sich, dass wir dort schon mal auf einem Campingplatz übernachtet hatten.  Ich habe dann aus der Campingplatz-App einen schon geöffneten Platz ausgewählt und bin dann dort hingefahren.  Es war nicht der uns schon bekannte Platz, aber Hauptsache dass er geöffnet ist.

 

Auf dem Campingplatz angekommen.

Für morgen früh haben wir, wie es auf Camping-Plätzen so üblich ist, Brötchen bzw. Baguettes bestellt.  

 

Ein kurzer Spaziergang war dann ganz angenehm nach der heutigen
Bastelei und Fahrerei.  Ornans ist nicht sehr groß.

25 km sind es von unserem heutigen Übernachtungsort Ornans nach Nans-sous-Ste-Anne.  Das ist ja nicht mehr weit.  Wir haben uns heute Abend auch noch nicht für eine bestimmte Wanderung entschieden.  Das können wir morgen früh ganz spontan entscheiden.