Der zweijährig fällig werdende Fahrzeug Servicetermin für unser Wohnmobil wurde schon Ende Januar erledigt.  Während unserer Skandinavien-Rundreise im letzten Jahr hatten wir zwar sehr gutes Wetter, aber übermäßig heiß war es dort oben im Norden nicht.  Trotzdem hatten wir den Eindruck, dass die Klimaanlage nicht funktioniert.  Und das, obwohl wir vor Reiseantritt die Werkstatt beauftragt hatten auch die Klimaanlage zu überprüfen.  Scheinbar wurde durch die Werkstatt nur Kühlflüssigkeit nachgefüllt, aber die Funktion des Kühlkompressors nicht überprüft.  Aufgrund dieser Erfahrungen hatte ich mir für die diesjährige Reise eine Klimafachwerkstatt in Hamburg ausgesucht.  Mir schien aber ein Besuch dieser Fachwerkstatt nicht sinnvoll, so lange die Temperaturen nur knapp über null Grad lagen.  Bei solch niedrigen Temperaturen dürfte eine verlässliche Funktionsüberprüfung sehr schwierig sein.  Daher verzögerte sich der Werkstattbesuch bis zum Ende der ersten Märzwoche.  Das Ergebnis war, dass der Kühlkompressor korrekt arbeitet, sofern die elektrische Kupplung Strom erhält.  Diese elektrische Ansteuerung des Klimakompressors schien aber zu fehlen.  Details zur Fahrzeug internen Verschaltung der Elektrik gibt Fiat jedoch nicht heraus.  Daher stand ein erneuter Besuch der Fiat-Werkstatt ins Haus, eine Woche vor unserem ins Auge gefassten Abreisetermin.  Zunächst wollte man mir unter Hinweis auf die enge Auftragslage der Werkstatt einen viel zu späten Werkstatttermin anbieten.  Nach einem Gespräch mit der Geschäftsführerin konnte ich dann aber eine zügige Reparatur vereinbaren.  Als Ergebnis ergab sich, dass ein Relais defekt war.  Ein Test nach erfolgter Reparatur zeigte, dass nun korrektes Kühlverhalten gegeben war.

Es zeigte sich dann aber, dass all die nötigen Reisevorbereitungen nicht bis zum ins Auge gefassten Abreisetermin möglich waren.  Wir beschlossen dann noch eine zusätzliche Woche Vorbereitungszeit einzuplanen.  Und während der letzten Funktionstests von Herd, Kühlschrank und Warmwassererzeugung bemerkte ich plötzlich einen riesigen Wassersee auf dem Fußboden des Wohnmobils.  Obwohl die Pumpe nicht mehr lief, konnte ich den kräftigen Wasserstrom nur durch ein Ablassen des kompletten Wassertanks stoppen.  Erst durch Ausbau der Küchenschubladen und dem Ausbau des Spülbeckens konnte ich die Ursache entdecken.  Der Warmwasserschlauch war ungefähr fünf Zentimeter aus der Spülarmatur herausgerutscht.  Der Druck unserer Tauchpumpe ist so gering, dass eigentlich nur ein mechanischer Einfluss als Ursache in Frage kommt.  Schon sehr merkwürdig!  Ich habe den lockeren Schlauch wieder herein gedrückt und über eine Holzmanschette unverrückbar fixiert.  Hier wird sich in Zukunft kein Wasserleck mehr ergeben können. 

Der rote Schlauch war die Quelle der Wasserundichtigkeit.

 

Um das Chaos zu komplettieren fiel dann auf einmal die Tauchpumpe aus, und es kam nun gar kein Wasser aus den Hähnen.  Meine erste Vermutung war ein Defekt der Pumpe.  Um kurz vor Freitagabend noch eine Ersatzpumpe zu bekommen, bin ich schnell nach Quickborn zu einem Händler für Wohnmobilzubehör gefahren und habe dort eine Ersatzpumpe gekauft.  Im nachhinein erwies sich die alte Tauchpumpe doch als heil.  Wir hatten vor Jahren schon mal bei einer Reise durch die Pyrenäen einen Tauchpumpenausfall gehabt.  Die alte Pumpe wurde durch eine etwas stärkere Pumpe ersetzt.  Das hatte aber auch eine etwas höhere Stromstärke zur Folge.  Die Sicherung der Tauchpumpe war wohl an ihrem Limit angekommen.  Ich habe die alte Sicherung durch eine geringfügig höhere Sicherung ersetzt.  Jetzt arbeitet die alte Pumpe wieder korrekt und wir haben durch den Tauchpumpenkauf noch eine Ersatzpumpe dabei.

Wir werden auf der kommenden Reise auch einige Zeit in Frankreich verbringen.  Unsere Erfahrung der letzten Jahre war, dass in Frankreich die meisten Campingplätze nicht nur im März sondern auch im April noch geschlossen sind.  Wir fanden dann eine tolle Alternative.  Es gibt einen Stellplatzbetreiber mit dem Namen „Camping-Car Park“, welcher Stellplätze in ganz Frankreich anbietet.  Diese Plätze bieten meistens keine Duschmöglichkeiten oder ähnliche Campingplatz-Angebote an. Man beschränkt sich auf das Angebot eines Stellplatzes verbunden mit der Möglichkeit der Toiletten- und Grauwasserentsorgung sowie der Trinkwasseraufnahme.  Das ist genau das was wir benötigen, und die Stellplatzgebühr liegt meistens unter 15,- € pro Nacht.  Es gibt keine Rezeption an diesen Stellplätzen, stattdessen wird der Zugang über eine Schranke geregelt.  Wir hatten für das Passieren dieser Schranken in der Vergangenheit eine Plastikkarte erworben und per Maestro-Kreditkarte an einer Bediensäule neben der Schranke dieser Zugangskarte ein Aufladeguthaben zugewiesen.  Das klappte in der Vergangenheit perfekt.  Kurze Zeit vor unser Abfahrt erhielten wir aber ein Email, wonach die zuvor erwähnten Plastikzugangskarten ab April nicht mehr verwendet werden können.  Stattdessen übernimmt diese Funktion eine Smartphone-App.  Über diese App bucht man für ein neu angelegtes Benutzerkonto per Kreditkarte das Aufladeguthaben.  D.h. die Guthabenaufladung erfolgt nicht mehr über die neben der Schranke befindliche Hardware, sondern per Online-Buchung im Rahmen der Smartphone-App.  Beim Versuch über meine Maestro-Kreditkarte Guthaben auf mein neu angelegtes Benutzerkonto zu laden, scheiterte ich aber immer wieder.  Camping-Car Park bietet auch eine Telefon-Hotline an.  Unter anderem fand sich auch eine deutsche Hotline-Telefonnummer.  Beim Anruf musste ich aber feststellen, dass die Service-Mitarbeiterin kein deutsch sprach.  Da ich auch kein Französisch spreche konnten wir uns auf Englisch einigen.  Allerdings war meine Gesprächspartnerin kaum zu verstehen.  Was ich aber dem Gespräch entnahm (so weit man diesen Begriff dafür verwenden kann) war, dass die Maestro-Kreditkarte für Geldbuchungsvorgänge auf mein Benutzerkonto nicht verwendet werden kann.  Im Internet fand ich danach Hinweise, dass Online-Geldbuchungen per Maestro-Karte grundsätzlich nicht möglich sind.  Als Alternative wurde mir Paypal angeboten.  Ein solches Paypal-Konto besaß ich bisher nicht.  Mit Hilfe meiner Nachbarin konnte ich dann ein solches Konto anlegen und Geld an mein Camping-Car Konto schicken.  Mit dieser Last-Minute Aktion ist die zukünftige, erfolgreiche Stellplatzsuche für Frankreich wieder sichergestellt.

Wie zuvor geschildert gab es also etliche Hindernisse zu überwinden, bevor die Reise genau  an Regina’s Geburtstag gestartet werden konnte.  Am heutigen Freitag begannen die Osterferien in Niedersachsen, Hessen und Bremen.  Auf der Autobahn machte sich das zum Glück aber noch nicht negativ bemerkbar.  Wie schon zwei mal zuvor hatten wir Alsfeld als erstes Etappenziel ausgesucht.  

Unsere heutige Fahrstrecke.


Den ganzen Tag hatten wir einen wolkenfreien Himmel.  Die Lufttemperatur ging hoch bis auf 23 Grad.  Die Fahrtstrecke betrug ca. 410 km, für welche die Navigations-App allerdings fast fünf Stunden veranschlagte.  Dabei wurden die vielen Baustellen wohl schon mit einkalkuliert.  In der Realität wirkten sich die vielen Staus aber wesentlich deutlicher auf die Fahrtzeit aus, und wir benötigten 6 Stunden an Fahrzeit.  Um nicht Abgase in den Innenraum kommen zu lassen, musste ich während der Stauphasen die Lüftung umstellen auf Innenraumzirkulation.  Dies bewirkte, dass sich die Innentemperatur deutlich erhöhte.  Da waren wir doch dankbar zeitweise die Klimaanlage aktivieren zu können.

 

In Alsfeld angekommen.