
Wir sind recht früh aufgestanden denn die Wetter-App zeigte gegen Mittag ein rot gefärbtes Windsymbol. Bei Sturm würden wir nicht über die hohe Brücke fahren wollen, die von Schweden nach Dänemark führt. Dann hätten wir eventuell noch mal in Schweden übernachten müssen. Der Wind pustete in Galtabäck schon recht stark. Zunächst haben wir den nächstgelegenen Supermarkt aufgesucht, um noch ein paar Lebensmittel zu kaufen. Dann ging es auf die E6 Richtung Dänemark. Nachdem einigem Abstand von der Küste war beim Fahren kaum noch etwas vom Wind zu merken. Kurz vor Malmö haben wir noch mal eine Circle-K Tankstelle angesteuert, denn unsere dänischen Devisen sehen recht bescheiden aus. Tanken in Dänemark wollten wir daher gerne vermeiden. Beim Tanken machte ich einen Tippfehler nach der Eingabe der Karten-Pin und drückte statt auf das "Ok" auf die daneben liegende #-Taste (die Beschriftungen waren fast nicht mehr sichtbar). Im zweiten und dritten Anlauf wurde meine Karte für ungültig eingestuft. Auch ein Wechsel auf Regina's Karte half nicht. Ein letzter Versuch war dann die Karte nicht einzuschieben sondern vor den Lesebereich zu halten. Auf einmal wurde die Karte wieder akzeptiert und dem Volltanken stand nichts mehr im Wege.
Die ganze Fahrtstrecke schon regnete es ein wenig. Je näher wir der hohen und langen Brücke kamen, desto heftiger wurden Regen und Sturm. Uns überholende Fahrzeuge spritzen große Wassermengen in die Luft. Man konnte in dieser Gischt sehr klar die Sturmverwirbelungen erkennen. Ich hatte vor Erreichen der Brücke versucht mich so auf der Autobahn zu positionieren, dass ich nur Pkws aber keine Lkws hinter mir hatte. Aber über eine der letzten Autobahnauffahrten hatte ich dann plötzlich doch zwei solche Brummis hinter mir. Kein angenehmes Gefühl die Lkws auf der Brücke auf den Hacken zu haben. Die haben doch etliches mehr an Gewicht, das der Wind beiseite zu schieben hätte. Es war schon eine stressige Brückenüberfahrt, immer so konzentriert zu sein schnell genug einer Böe gegenzusteuern. Tiefes Durchatmen beim Verlassen des Brückenbereiches. Ein solches Schweinewetter hatten wir an keinem Reisetag der letzten zwei Monate. Sobald der Küstenstreifen weit genug entfernt war hörten die Windböen auch wieder auf.

285 dänische Kronen für die Übernachtung, Strom und Duschen ist inklusive. Zum Glück konnte ich per Karte bezahlen. Während in Schweden die schönen Küstencampingplätze recht voll waren, ist dieser Platz eher unterbelegt. Und der Himmel klarte zwischenzeitlich auch wieder auf.

Im Hintergrund sieht man die Kreidefelsen, die wir uns morgen näher anschauen wollen. Ich hatte die Entfernungen doch unterschätzt und gedacht man könnte direkt vom Campingplatz dort hin wandern. Wenn man aber 4 km hin und natürlich auch 4 km wieder zurück gehen muss, dann bleibt für den Kreidefelsenbereich nicht mehr so viel Wanderzeit übrig. Wir werden morgen also mit dem Womo dort hin fahren. Ein Rentner, den wir unterwegs trafen, erzählte mir noch einige Details zu den Kreidefelsen.
Sollte der Wanderung morgen nichts im Wege stehen, dann würden wir vermutlich zum Campingplatz zurückkehren und eine weitere Nacht hier bleiben. Vorher steht natürlich als wichtiger Aktionspunkt noch das Fussball EM-Spiel Deutschland gegen Spanien auf dem Programm.