Die letzte Nacht war komplett mückenfrei und mein Elektro-Mückenschläger musste nicht zum Einsatz kommen.  Ob es daran lag, dass wir die Womo-Türen früher geschlossen hatten und in den Dachluken das Fliegengitterrollo zugezogen hatten, ist nicht ganz klar.  Während ich auf der gestrigen Wanderung noch drei Mückenstiche abbekam, bin ich heute ohne jeglichen Mückenstich über den Tag gekommen.

Das heutige Ziel war der Muddus-Wasserfall.  Morgens ging alles fix und um 9:15 Uhr starteten wir schon unsere Wanderung.

 

Unsere heutige Wanderstrecke.

Wir sind den gesamten rot gezeichneten Streckenverlauf gegangen.  Ganz oben am Ende befindet sich oberhalb des Wasserfalls eine Brücke über den Fluss.  Dort sind wir umgedreht.  Der große Muddus-Wasserfall befindet sich an der Stelle wo im Bild der oberste schwarze Pfeil zu sehen ist.  Bis dahin sollen es 7 km sein laut Angaben auf Parkinformationsschildern.  Im unteren Bildbereich sind jeweils zwei Parallelrouten zu sehen.  Die waren durch sehr gut interpretierbare Schilder "leicht" bzw. "schwer" gekennzeichnet.  Wir haben beide mal die leichte linke Route benutzt.

 

Wir gehen immer am oberen Rand des Steilhangs entlang.

Der Muddusälv hat sich durch das Schmelzwasser der letzten Eiszeiten immer tiefer in den Boden  "gehobelt".  Der Wanderweg verläuft hoch oben entlang des Flusses auf dem allgemeinen Geländeniveaus des National-Parks, in welches sich der Muddusälv tief reingegraben hat.  Der heutige Wanderweg lässt sich wesentlich besser gehen als der gestrige.  Vermutlich liegt das auch daran, weil auf dieser Strecke wesentlich mehr Besucher gehen.  Der Wasserfall ist eben das Highlight des Parkes.

 

Während der Wanderung sieht man von Zeit zu Zeit das Wasser des Muddusälv durch die Bäume durchblitzen.

 

Etwas Sanierungsstau.

Es gibt etliche Bohlenpassagen zum Überqueren feuchter Senken.  Was anders ist im Vergleich zu den bisherigen Wanderungen, ist der Punkt, dass einige Bohlenstrecken recht hoch aufgestelzt sind.  Teilweise bis zu anderthalb Meter hoch.  Da mussten wir besonders konzentriert die Füße aufsetzen, um nicht herabzufallen.  Vermutlich hat man hier während der Frühjahrsschmelze recht hohe Wasserstände.  Im allgemeinen liessen sich die Bohlenwege gut gehen.  Aber hier wurde doch Sanierungsstau sichtbar.  Neue Bohlen waren (vermutlich mittels Helikopter) vor Ort schon abgeladen, aber noch nicht montiert.

 

Hier kann man schon etwas mehr auf das Flussbett des Muddusälv hinunterschauen.

 

Schöner Aussichtspunkt.

An einigen Stellen gab es Wegabzweigungen zu Stellen mit freier Talsicht.  Am rechten hinteren Ende des hier zu sehenden Flussbereiches befindet sich der Muddus-Wasserfall.  Wir sind also fast am Ziel.  Die Position, an welcher diese Aufnahme gemacht wurde, ist auf obiger Streckenkarte identisch mit dem zweitobersten kleinen schwarzen Richtungspfeil.

 

Von der gleichen Stelle aus, an der ich auch das vorherige Bild aufgenommen hatte, sieht man diesen kleinen Wasserfall ins Tal stürzen.

 

Direkt auf Höhe des Wasserfalls befindet sich diese frei zugängliche Übernachtungshütte.

 

Die Hütte von innen.

Innen sieht alles sehr sauber aus.  Die Benutzer machen also wirklich sauber vor dem Verlassen der Hütte.  Wir hatten gestern ein Gespräch mit einem jungen Paar, welches die Hütte auch benutzt hatte im Rahmen ihrer Parkwanderung.  Der Preis beträgt 15 € pro Person und die IBAN Nummer hängt aus zwecks Begleichung per Überweisung.

 

Der Muddus-Wasserfall.

 

 

Wir sind hinter dem Wasserfall noch etwas weiter gewandert bis zu einer großen Holzbrücke über den Muddusälv.

Dass dort hinten gleich der Wasserfall beginnt, kann man von hier aus nicht erkennen.  Ganz spontan kam die Überlegung auf ob wir nicht den Rundweg weitergehen.  Der Rundweg ist auf der Streckenbeschreibung des gestrigen Tages zu sehen.  Laut Informationstafeln soll der Rundweg eine Gesamtstrecke von 24 km haben.  Nachdem wir aber die Zeit für die bisherige zurückgelegte Strecke als Grundlage für eine Schätzung genommen hatten,  wären wir auf eine Gesamtwanderdauer von 10 oder noch mehr Stunden gekommen.  Mein Garmin-Navi hatte zwar eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 3,3 km/h errechnet.  Darin sind aber nicht unsere Stand- und Pausenzeiten enthalten.   Der Womo-Reiseführer notiert zu der weiteren Wegführung, dass diese nicht mehr so gut ausgetreten ist, feuchter und mehr zugewachsen sei.  Wir haben das auch an ziemlich maroden Bohlenpassagen kurz vor unserer Umkehr gemerkt.  Wer weiss was da noch auf uns gewartet hätte.

Es wurde also hier umgedreht und gegen 16:00 Uhr das Womo wieder erreicht.  Wir waren dann froh, dass wir nicht die große Runde versucht hatten.  7 Stunden auf den Beinen hat uns gereicht, da ist man froh wenn man sich wieder ins Womo plumpsen lassen kann.

Wie es morgen weiter gehen soll müssen wir noch überlegen.  Auch der heutige Tag war ein schöner sonniger Tag.  Die Wettervorhersage für die kommende Woche enthält mehr Bewölkung und für einige Tage auch "einen Regentropfen" bei 50% Wahrscheinlichkeit.  Ähnliche Prognosen hatten wir zwischendurch auch schon für die letzten zehn Tage,  und dann hatten wir aber doch immer schönes Wanderwetter gehabt.  Bei dem Glück, was wir mit unserem bisherigen Reisewetter hatten, darf es in Zukunft auch mal bewölkter oder feuchter werden.