Zunächst haben Regina und ich die Gelegenheit genutzt, mal wieder warm zu duschen.  Wohnmobile gehören eigentlich nicht zur Zielgruppe des Platzes.  Es gibt eine für Wohnmobile nicht zugängliche Rasenfläche für Zelte.  Ansonsten scheint der wesentliche Umsatz durch Vermietung von Zimmern und Hütten gemacht zu werden.  Der Kungsleden, der ja die Anlage passiert, dürfte da auch viel zum Umsatz beitragen.  Leider bedeutete das zuvor beschriebene Konzept, dass wir zwar Wasser nachfüllen konnten, aber unseren Toilettentank noch nicht entleeren konnten.

Für heute war zunächst die Fahrt zu einem Campingplatz in Arvidsjaur mit Zwischenstop in Arjeplog geplant.  Letztendlich sind wir dann aber doch noch eine kurze Strecke weitergefahren bis zu einer kleinen Häuseransammlung mit dem Namen Auktsjaur.

 

Unsere heutige Fahrstrecke von 170 km.

Von unserem Übernachtungsort Jäckvik waren es nur ungefähr 60 km zu der kleinen Ortschaft Arjeplog.  Der Ortskern bestand aus einer einzigen Straße, deren darin anzutreffenden Geschäfte recht "tot" wirkten.  Die Glaskunst, die hier angeboten werden sollte, entpuppte sich als Rentierumrisse welche in die Oberfläche von Trinkgläsern eingeätzt wurden.  Nicht so unser Ding.  Ich hatte eher auf Glasbläserkunst gehofft.  Und das Museum mit Silberschmuck in Arjeplog war Sonntags leider nicht geöffnet.  Da der Coop Lebensmittel auch am Sonntag geöffnet war, hat Regina hier wieder etwas an Lebensmitteln nachgetankt.

 

Die Kirche von Arjeplog.

 

Kurzer Hundespaziergang am Seeufer von Arjeplog entlang.

 

Dann ging es 85 km weiter nach Arvidsjaur.  Die Straße 95 war nur recht wenig befahren.  Aber die Fahrbahnbreite war recht schmal und die immer wieder auftauchenden Fahrbahnhuckel gaben dem Womo doch von Zeit zu Zeit kleine Seitenschubser.  

 

Diesmal mussten wir wegen der Rentiere sogar anhalten, da diese meinten Vorfahrt zu haben.  Die Gruppe trottete langsam auf uns zu und und passierte das Womo in Armlängenabstand.

 

Arvidsjaur kann man schon als Kleinstadt bezeichnen.  Der Campingplatz im Ort war eine große staubige Kiesfläche.  Das sah nicht gerade einladend aus.  Dazu kam noch ein Übernachtungspreis von 380 SEK.  Einen so teuren Platz mit so schlechtem Erscheinungsbild hatten wir zuvor noch nicht besucht.  Wir beschlossen daher noch 25 km weiter zu fahren zu einem Stellplatz in einer Häuseransammlung mit dem Namen Auktsjaur.  Für die Weiterfahrt wechselten wir von der Straße 95 auf die E45.  Das machte sich sofort in einer größeren Straßenbreite bemerkbar und somit auch in höherer Fahrgeschwindigkeit.  Nachdem wir uns dann etwas weiter von Arvidsjaur entfernt hatten, reduzierte sich die Straßenbreite jedoch schon wieder.

 

Unser heutiger Übernachtungsplatz.  Hier kann Alma auf der Rasenfläche vor dem Womo liegen, das sieht doch besser aus.

Als wir ankamen stand schon ein anderes deutsches Womo auf dem Platz.  Daneben saßen einige  Personen und unterhielten sich.  Eine junge Frau kam gleich mit einem"Hallo, wie gehts?" auf uns zu.  Meine Frage, ob die Rezeption geöffnet sei, beantwortete sie mit "Ich bin die Rezeption".  Es stellte sich heraus, dass die Frau aus der Schweiz stammt und sie mit ihrem Partner seit zweieinhalb Jahren den Platz betreibt.  Dabei handelt es sich im wesentlichen um die Vermietung von Unterkünften.  Ich war erstaunt zu hören, dass sie erzählte im Winter genauso viel an Einnahmen zu erzielen wie im Sommer.  Sie besitzen 11 Huskys und bieten im Winter Schlitten-Touren mit den Tieren an.  Interessant war für mich auch zu hören, dass im Winter nach den Schneeräumaktionen auf der Fahrbahn zwar stets eine festgefahrene Schneeschicht zurückbleibt, diese aber in der Oberfläche so angeriffelt wird, dass sich die Straße fast so gut wie in Sommerzeiten befahren lässt.  Es gab doch eine Reihe interessanter Dinge, die man ansprechen konnte.  So zum Beipiel auch die extrem kurze Tageslänge von 4 Stunden im Winter.  Eine Dunkelheit über die gesamten 24 Stunden hat man in dieser Gegend noch nicht.

Für die Übernachtung inklusive Strom habe ich 340 SEK an die Betreiberin gezahlt.

 

Wir haben dann noch einen kurzen Spaziergang zu einem See hier in der Nähe gemacht.

 

Die Platzbetreiberin wohnt ca. 300 m von unserem Übernachtungsstellplatz entfernt.  Ihre Huskys haben im Chor kräftig Krawall gemacht, als Alma es wagte mit uns den Weg vor dem Zwinger zu passieren.

 

Da die jungen Platzbetreiber noch dabei sind nach und nach die benötigten Strukturen aufzubauen, existiert auch noch nicht eine Toilettentank-Entllerung.  Wir sind daher extra morgen früh verabredet, damit sie mir für die Tankentleerung einen Betondeckel beiseite schiebt.  Auch das Wassernachfüllen benötigt morgen die Unterstützung durch die Betreiberin, weil im letzten Winter es an einigen Tagen sogar Minus 45 Grad gegeben haben soll.  Das hat der Außenwasserhahn wohl nicht verkraftet.  Morgen kommt der Klempner zum Reparieren.  Den Zugang zum Wasser bekomme ich dann im Haus.

Danach soll die Fahrt weiter gehen nach Jokkmokk.