Nachdem das Frühstück beendet war und auch Regina den Duschkomfort des Campingplatzes genossen hatte, sind wir zunächst zu der Gasfüllstation in Mo i Rana aufgebrochen.  Die verschiedenen europäischen Länder haben alle ihre eigenen Flaschentypen und damit verbundenen Anschlussgewindenormen.  Es werden in der Regel auch nicht Flaschentypen ausländischer Norm im Tausch angeboten, da wäre der Lageraufwand sicherlich viel zu hoch.  Also bleibt nur eine Befüllung der eigenen Flasche als Lösung über.  Die Informationen bezüglich Propangasflaschenbefüllung in Schweden war sowohl in den Reiseführern als auch im Internet recht dürftig.  Wir fanden nur eine handvoll Orte in Schweden in denen eine Füllung der eigenen Gasflasche möglich sein soll.  Für Norwegen dagegen sagten alle Quellen, dass jede Gas-Tankstelle auch eine Befüllung von deutschen Flaschen vornehmen könnte.  Die Angestellte der Gasfüllstelle in Mo i Rana bestätigte mir das dann auch.

Füllung unserer Propangasflasche.

Bei unserer Abfahrt aus Wedel hatte ich ja schon festgestellt, dass von den 11 kg Füllung schon 2,5 kg auf der letzten Reise verbraucht worden waren.  Auf unserer jetzigen Reise haben wir das Gas im wesentlichen für das Kochen verwendet, und am Morgen und am Abend kurzzeitig für warmes Wasser.  Geheizt, und das ist der wirklich ins Gewicht fallende Gasverbrauch, hatten wir bisher noch nicht.  Meine Wiegung ergab, dass wir durchaus noch ein paar Kilo in der Flasche hatten, und somit noch einige Zeit mit dieser einen Flasche ausgekommen wären.  So sind jetzt aber beide Flaschen wieder auf 100% Füllstand.  Vermutlich werden wir damit auch den Rest der Reise komplett abdecken können ohne eine weitere Neubefüllung.

 

Unser letzter Übernachtungspunkt war ja in Mo i Rana, auf der Karte ganz unten links zu sehen.  Wir haben zunächst die auf der Karte mit einem roten Stern markierte Stelle angefahren.  Wir wollten schauen ob dort ein Bootstransfer zum Austerdalsisen-Gletscher schon möglich ist. 

 

Das Ziel wäre die Gletscherzunge des Austerdalsisen gewesen, auf obiger Karte zu sehen wo der Maßstab eingeblendet ist.  1982 soll die Gletscherzunge noch den ganzen See dort oben bedeckt haben, jetzt hat sich der Gletscher weit zurückgezogen.  Die Bootsfahrt ist auf obiger Karte durch die gestrichelte Linie angedeutet mit Startpunkt unten auf der Karte.  Die Tour 28 im Rother Wanderführer Lappland beschreibt die sich dann anschließende Wanderung.  Nach dem Bootstransfer benötigt man nach Wanderführer noch eine Stunde, um den steilen Anstieg zur Gletscherzunge des Austerdalsisen zu bewältigen.  Das muss man natürlich auch wieder zurückgehen.  Es hätte als Alternative zur Bootsfahrt noch die rechts des Sees Svartisvatnet ebenfalls grün eingezeichnete Wanderstrecke gegeben.  Da wären dann aber noch mal ca. sechs Kilometer hin und sechs Kilometer zurück oben drauf gekommen.  Da heute zwischenzeitlich auch die Möglichkeit von etwas Gewitter bzw. auch etwas Regen bestand, und die sechs Kilometer an Zusatzstrecke auch noch Hindernisse wie z.B. noch nicht verlegte Brückensteege mit sich hätte bringen können, haben wir auf die Alternative einer Wanderung rechts am See entlang verzichtet.

 

Auf der Hinfahrt zum See Svartisvatnet mussten wir dann noch zehn Kilometer auf solcher Lehmpiste fahren.  In langsamen Tempo ließ sich das aber gut machen und das eine oder andere Schlagloch auch umfahren.

 

Auf dem Rückweg, mit dem Ziel der beiden hier in der Nähe liegenden Höhlen, stellte ich dann aber fest, dass ich der kürzesten Streckenführung der Navigations-App auf den Leim gegangen war.  Ich hätte die Anfahrt zur Bootsablegestelle auch ohne Lehmpiste auf glatter Asphaltstraße machen können.  Die für dieses Bild verwendete Navi-App von Google hätte mir das auch verraten, aber ich mag die App nicht weil sie einem nicht die aktuelle Geschwindigkeit und Übertretungswarnungen dazu einblendet. 

3,5 km vor dem Bootsanlegerziel gab es dann den Hinweis, dass das Befahren der restlichen Strecke mit 150 NOK berechnet wird  (ich teile überschlagsmäßig immer durch zehn um auf den Eurobetrag zu kommen).  Eine Kamera nimmt das Kennzeichen auf, irgendein Abkommen stellt die Adressmitteilung sicher und dann kommt die Rechnung per Post.

Die blinde Verwendung eines Online-Übersetzungsprogramms produziert schon einige kuriose Blüten, wie oben zu sehen ist.  Auch auf später zu sehenden Informationstafeln waren weitere eigenwillige Übersetzungen zu sehen, aber nicht ganz so krass wie oben.

Da die zunächst einsehbare Wegstrecke recht sandig aussah und wir noch keinen Spaziergang heute gemacht hatten, und bei Möglichkeit einer Bootsfahrt das auch erst morgen realisiert hätten, entschieden wir uns dafür zu einem 300 m zurückliegenden Parkplatz zu fahren und von dort zu Fuß weiter zu gehen.

 

In Nähe dieses Wildwassers konnten wir das Womo parken. 

Zur Sicherheit habe ich jeweils einen Stein vor die beiden Vorderreifen gelegt, denn ganz eben sind die Flächen doch nicht und die Abhänge waren recht steil.  3,2 km weit war die nun folgende Strecke zur Bootsanlegestelle.

 

Von Zeit zu Zeit lichtete sich der Baumbestand und man sah von weitem die seitlichen Ausläufer des Gletschers.

 

Da zeigte sich die traurige Gewissheit, das Fährboot ist noch nicht im Wasser.  Infotafeln besagten dann, dass ab Juli eine Bootsfahrt angeboten würde.  Laut Wanderführer sollen bis zu 20 Personen mitgenommen werden können.  Das muss dann schon ganz schön eng werden, wenn man das Boot so ansieht.  Was weiter auffiel ist, dass das Boot scheinbar einen Batterieantrieb hat.  Wir hatten vor einiger Zeit im Fernsehen Reiseberichte  gesehen, die erwähnten, dass in den Fjorden auch die großen Personenfähren einen Elektroantrieb haben müssen.

 

Rast am See Svartisvatnet.

Die angekündigte Wetterverschlechterung trat dann doch nicht ein.  Es war aber recht frisch, so dass wir eigentlich planten unsere mitgenommene Wegzehrung erst im Womo zu verspeisen.   Aber Alma hatte von weitem schon einen Rasttisch und Bänke gesehen, und den Vorschlag gemacht dort mal vorbeizuschauen.  Als Hund weiß man ja, das man bei einer Rast auch das Recht auf etwas Nahrungszuführung hat.  Da der Rasttisch recht einladend aussah, haben wir hier doch noch eine Rast gemacht.

 

Auf dem Weg zurück haben wir von weitem gesehen wie ein größeres Tier den Weg querte.  Von der Größe, Form und Farbe her vermuten wir, dass es ein Dachs war.

 

Noch mal ein Blick zurück in Richtung Gletscher. 

 

Wir sind danach, diesmal auf der Teerstraße zum Parkplatz bei den zwei Höhlen Grönligrotta und Setergrotta gefahren.  Auf der oben zu sehenden Karte, die meine gefahrene Umwegstrecke beschreibt, ist der Parkplatz vor der Setergrotta als roter Punkt gekennzeichnet.  Die Grönligrotte liegt noch etwas höher als die Setergrotta.  Die steile und sandige Zufahrt nach dort oben mag für Pkw noch in Ordnung sein, als Wohnmobil sollte man aber besser die Finger davon lassen. 

Öffnungszeiten Grönligrotta : 25-Juni bis 15-August
Öffnungszeiten Setergrotta : 15-Juni bis 13-Oktober

 

Unserer nächster Übernachtungsplatz vor der Setergrotta.

Nach der Ankunft am Parkplatz vor der Setergrotta, haben wir uns zunächst aufgemacht den 1 km langen steilen Weg zur Grönligrotta hochzugehen.  

 

Interessante Gesteinsschichtmaserung am Rand des Weges.

 

Oben angekommen sieht man ein Gebäude, welches als Höhlentourrezeption dient.  Ein große Wiese wurde als Zeltplatz angelegt, weitere Schiebearbeiten sind scheinbar vor kürzerer Zeit erst durchgeführt worden, um weitere Parkplätze anzulegen.  Eine Höhlenführung wird hier ebenso wie bei der tiefer liegenden Setergrotta momentan noch nicht angeboten.  Den Zugang zur Höhle konnten wir leider nicht finden, da der in allen Karten auf falscher Position angezeigt wird.  In Wikipedia konnte ich dann eine Koordinatenangabe finden nach der wir dort oben noch etwas weiter hätten gehen müssen.  Die Grönligrotta soll gut erschlossen sein in Hinsicht auf Beleuchtung und angelegte Holzwege und Holzgeländer.  In der Höhle kann man auch einen durch die Höhle hindurchgehenden Bach sehen.  Die Führungsdauer wird mit 45 Minuten angegeben.

 

Den Eingang zur Grönligrotta haben wir nicht gefunden, aber die schöne Aussicht auf die Gebirgslandschaft um uns herum wiegt das auf.  Wir sind dann zurück zum Womo spaziert. 

Dort sind wir dem deutlich sichtbaren Waldpfad zur Setergrotta gefolgt.  Wie schon gesagt, auch diese ist erst im Juli per guided Tour zu besichtigen.  Bei dieser Höhlentour rutscht man aber stellenweise auf allen Vieren über den Höhlenboden, also eine richtige Herausforderung.  Die Führung durch die Setergrotta dauert ca. zwei Stunden.

Nach 1 km Waldpfad haben wir den Eingang zur Setergrotta gefunden.  Man vermutet, dass die Setergrotta und die Grönligrotta Verbindungen zueinander haben.  Schade, dass eine Führung momentan noch nicht angeboten wird.

Morgen wollen wir auf der E6 wieder etwas mehr in Richtung Schweden fahren.