Nach dem Frühstück haben wir erstmal die Duschgelegenheit genutzt.  Das warme Wasser war sofort verfügbar.  Da haben wir schon andere Situationen gehabt, wo man 10 Minuten warten musste bis das warme Wasser durch die langen Leitungsstränge an der Dusche ankam.  Die zwei Duschen waren sauber, die Lineum-Wandverkleidung aber doch in die Jahre gekommen.   Für den Sommer dürften es sicherlich auch gern vier Duschen sein.  Der Küchenbereich ist aber ganz neu,  versehen mit Waschmaschine, Herd, Töpfen und Pfannen.  Das ist ideal für Wanderer.

Die Übernachtungsgebühr in Höhe von 325 schwedischen Kronen (umgerechnet ca. 28,- €) war immer noch nicht kassiert worden.   Mir wurde angeraten bei den Betreibern anzurufen,  die Telefonnummer würde ich an der Rezeption finden.  Die Eingangstür war aber verschlossen, daher zog ich wieder von dannen.  Auf dem Rückweg zum Womo nutzte ich die Chance einen schwedischen Dauercamper zu befragen, wo denn die Entleerung der Campingtoilette durchgeführt werden könnte.  Bei Schwedenbesuchen vor ungefähr 40 Jahren wurde uns erklärt, dass die meisten Schweden gut englisch verstehen, weil mangels eigener Produktion im Fernsehen viele englischsprachige Filme gezeigt worden sein sollen.  Da mag sich mittlerweile einiges dran geändert haben.  Auf jeden Fall sprach der von mir angesprochene Rentner kein englisch.  Er war aber sehr hilfsbereich und ist mit mir durch hohes Gras an einer Hügelflanke einen Trampelpfad hinabgestiegen, wo die Toilettenentsorgungsöffnung zu finden war.  Ich wäre nicht so schnell darauf gekommen dort zu suchen.  Nachdem der Mann mir bezüglich der Entsorgung so gut geholfen hatte, wagte ich es noch zu fragen wo ich die Telefonnummer finden könnte.  Also zog der Mann mit mir weiter zu der etwas entfernter gelegenen Rezeption.  Dort öffnete er eine Seitentür.  Ich hatte dort schon durch das Glasfenster geschaut und nur ein paar Besen gesehen.  Man sollte also doch besser an allen Türen rütteln.  An einer nicht gut einsehbaren Stelle fand sich in der Tat eine Telefonnummer.  Der Dauercamper sagte dann aber, ich könnte das Geld über ihn in der Rezeption hinterlegen.  Da er einen Schlüssel zum Rezeptionsraum hatte, fand ich das vertrauenserweckend und bin darauf eingegangen.

Es schloss sich das Wasser-Nachfüllen und die besagte Toilettenentleerung an.  Das dauerte doch einige Zeit.  Und auf einmal war der Betreiber des Platzes doch wieder da.  Er bestätigte mir den Empfang des Geldes.  Ich habe ihm dann noch mal Feedback gegeben und gesagt, dass er an der Landstrasse noch ein zweites gut sichtbares Camping-Hinweisschild aufstellen sollte.  Die 220 V Steckdoden befinden sich alle auf dem oberen Platzniveau.  Dort ist die Rasenfläche aber sehr hügelig, sodass man Schwierigkeiten hat ein Wohnmobil in eine horizontale Lage zu bringen.  Das untere Platzniveau liegt unten am Wasser und ist prima plan angelegt.  Ich habe ihm gesagt, dass es gut wäre in diesem Bereich auch Stromsäulen aufzustellen.  Der Betreiber wies mich dann noch darauf hin, dass in wenigen Minuten ein Laster mit Split-Kiess zur Ausbesserung der Zuwegung kommen würde.  Also schnell ins Womo gesprungen, damit uns dieser Laster nicht auf dem schmalen Waldweg entgegen kommt.  Das hat dann auch geklappt.

 

Unsere heutige Fahrstrecke nach Rosersbergs Slott nahe Stockholm.

 

Es ging erstmal wieder zurück in Richtung Store Mosse.  Wir passierten dann die Abbiegung zum High Chaparal Event-Center, welches sich am Westrand von Store Mosse befindet.  Dort finden im Sommer täglich Wildwest-Vorführungen statt.  Bei einem frühren Besuch dieser Gegend konnten wir sehen, dass auch viele Zuschauer in Wildwestkleidung durch das Center streiften.  Bei den inzinierten Postkutschenüberfällen durften scheinbar auch die Zuschauern mitschiessen.  Wir haben das alles heute aber ignoriert und sind bald auf die Autobahn E4 aufgefahren.

Als Ziel kam von der Strecke her nur ein Ort in der Nähe von Stockholm in Frage.  Die Stellplätze im diesem Bereich waren meistens stark überteuert.  Oft 40,- € bei ziemlich mülliger Umgebung.  Ich habe dann aber doch etwas nördlich von Stockholm einen gebührenfreien Stellplatz gefunden.

 

Die E4 verläuft eine zeitlang unmittelbar neben dem riesigen Vänern-See. 

 

Die E4 liess sich gut fahren.  Das Wetter war wieder den ganzen Tag sonnig.  Im Großraum Stockholm kamen wir dann aber in den Feierabendverkehr rein.   Fast dreißig Kilometer ging es per Stop & Go durch den Großraum Stockholm.  So etwas würde ich mir als schwedischer Arbeitnehmer nicht täglich antun mögen.  Im Zentrum hat man, um einen höheren Fahrzeugdurchsatz zu erreichen, 3 breite Spuren durch 4 schmale Spuren ersetzt.  Wenn dann ein großer Lkw neben einem fährt, ist hohe Konzentration gefordert.

 

Feierabendverkehr in Stockholm.

 

Unser Ziel war heute das "Rosersbergs Slott", welches fünf Kilometer von der E4 entfernt liegt.

Unser heutiger Übernachtungsort.

Früher war es auch ein königliches Schloß,  jetzt befindet sich darin ein Hotel.  Wir stehen zusammen mit drei weiteren Wohnmobilen auf dem Parkplatz vor dem Schloß.  Nach dem Abendessen haben wir mit Alma noch einen Spaziergang durch die Parkflächen hinter dem Schloß gemacht.

Morgen soll es noch mal ein Fahrtag werden, aber streckenmäßig kürzer.  Wir haben uns den Ort Falun als Ziel gesetzt.