Nach dem Frühstück sind wir von unserem Übernachtungsplatz aus in das 5 km entfernte Dorf Pietelle gefahren. Dort gibt es am Dorfeingang einen kleinen Parkstreifen für ca. drei Autos.

Zunächst mussten wir alle Vorbereitungen für die Wanderung abarbeiten. Schuhe, Regenzeug, Trinken, Essen, Rucksack, Wanderführer etc. . Ich hatte am Morgen noch die gpx-Streckendatei vom Rotherverlag heruntergeladen. Diese gpx-Datei habe ich dann in die Wander-App Outdooractive eingeladen. Dadurch konnte ich danach auf der sehr detaillierten Landkarte von Outdooractive den Streckenverlauf sehen und mit der vom GPS-System des Smartphone‘s jeweils gemeldeten Position vergleichen. Ich hatte für 30 € die Pro Version von Outdooractive gebucht. Dadurch habe ich jetzt Zugang zu allen existierenden Wanderroutenvorschlägen, inclusive Beschreibung und detailliertem Streckenverlauf. Und das sind wirklich sehr viele Wanderrouten, die hier in der näheren Umgebung angeboten werden. Eine sehr gute App, die wirklich ihr Geld wert ist.
Das Wetter war eigentlich als wolkig angekündigt, mit einer kurzzeitigen Regenschauermöglichkeit. Tatsächlich hatten wir aber fast die gesamte Wanderung über Sonnenschein. Zwischenzeitlich reduzierte auch mal eine dünne Dunstschicht die Intensität. Das waren sehr schöne Wanderbedingungen.
Die Wanderung führt am östlichen Rand des Lac de Vouglans ( https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lac_de_Vouglans ) entlang. Das ist ein Stausee, der Teilstück des Flusses Ain ( https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ain ) ist. Die Ain fließt in die Rhone und wird an verschiedenen Stellen aufgestaut. Auch der Lac de Vouglans ist solch ein Stauseebereich der Ain. Der Stausee dient der Stromerzeugung, aber auch dem Auffangen größerer Wassermengen im Falle von extrem starken Regenniederschlägen.
Zunächst führt der Weg von Pietelle zum Dorf Barésia-sur-l'Ain. Die Wanderstrecke verläuft meistens auf landwirtschaftlichen Wegen, benutzt zu Anfang aber teilweise auch einen wurzeldurchwachsenen Waldtrampelpfad.


Der Stausee hat für diese Jahreszeit einen recht niedrigen Wasserstand. Das kann sowohl auf intensiverer Stromerzeugung im letzten Jahr zurückzuführen sein, als auch auf den geringen Niederschlagsmengen im letzten Herbst und Winter.
Von Barésia-sur-l'Ain ging es weiter zum nachfolgenden Rundwanderweg. Zunächst sind wir auf dem Rundwanderweg in Richtung Norden gewandert. Dort oben angekommen fing der Waldbereich an. Auf westlicher Seite des Rundweges schwenkte dann unsere Wanderrichtung zurück in südliche Ausrichtung.

Dann tauchten auf einmal große Flächen mit Bärlauch auf. In Bad Bellingen hatte Regina noch darauf verzichtet Bärlauch zu pflücken, da wir noch zu sehr in Kurparknähe waren. Heute hat Regina dann aber eine Portion Bärlauchblätter gepflückt.


Wir hatten auf dem Weg immer nach einer Bank für eine Rast geschaut. Da solch eine Rastmöglichkeit sich nicht ergab, haben wir auf halber Wegstrecke einen Holzstapel als Bankersatz benutzt und unsere Brote verspeist.
Am südlichsten Punkt des Rundwanderweges haben wir dann den Waldbereich verlassen und fanden doch noch eine Bank zum Rasten. Dort hatte man wieder einen Weitblick auf den Stausee und die umliegenden Wälder.


Von der Wanderung am Womo zurück haben wir uns angeschaut welche Möglichkeiten sich für den morgigen Tag anbieten. Da wir hier in der Nähe noch andere Tourenmöglichkeiten fanden, haben wir uns dafür entschieden zu unserem letzten Übernachtungsplatz zurückzukehren. Der hat allerdings weder Strom noch Wasser oder Toilettenentsorgung. Ein anderer Stellplatz im selben Ort sollte jedoch Wasser und Toilettenentsorgung bieten, ist allerdings an einer lauten Landstraße gelegen. Wir hatten daher kurz diesen Stellplatz angefahren und festgestellt, dass nur Toilettenentsorgung möglich war. Die Wasserentnahmestelle war aber noch frostsicher verpackt. Campingplätze, die immer die Möglichkeit des Wassernachfüllens anbieten, sind hier in der Gegend immer noch geschlossen. Daher habe ich nach der Rückkehr zu unserem letzten Übernachtungsplatz noch mal kurz einen Gang zu einer in unmittelbarer Nähe gelegenen Tankstelle gemacht. Per Übersetzungs-App konnte ich meine Frage an die Kassiererin richten wo man Wasser bekommen könnte. Die war sehr freundlich, kam aber nicht auf die Idee mir Wasser von ihrer Tankstelle anzubieten. Stattdessen riet sie mir im Rathaus doch vorstellig zu werden. Auf dem Rückweg zum Womo kam ich an einer Gruppe von Männern vorbei, die Bowling neben ihrem Vereinsheim betrieben. Wieder die Sprach-App rausgeholt erhielt ich dort sofort die Zusage meinen Wasserkanister aufzufüllen. Da der Kanister nicht komplett in ihre Spüle passte, half mir einer der Männer per Schöpfbecher meinen Wasserkanister zu füllen. Das war sehr nett !
Unser Wasserstand war zuletzt bei 50% gewesen. Das reicht noch zwei oder drei Tage. Aber es ist doch besser wieder aufzufüllen, man weiß ja nicht wann und wo sich die nächste Auffüllgelegenheit ergibt.
Am Abend gab es dann Bärlauchsuppe.