Wir hatten für heute die Tour 46 aus dem Rother Wanderführer Provence ins Auge gefasst. Nach dem morgendlichen Duschen und dem Frühstück haben wir Wasser nachgefüllt und den Toilettentank entleert. Danach sind wir über die D11 20 km in südlicher Richtung zu dem Ort Quinson gefahren. Ich habe diesmal bewusst darauf geachtet nicht die kürzeste Strecke zu wählen. Das war sicherlich eine gute Wahl. Von Sainte-Croix-du-Verdon aus musste man zwar zunächst über Serpentinen Höhe gewinnen. Auch vor Quinson wurde die Straße wieder kurvenreicher, aber dazwischen auf der Hochebene hatte man auch mal wieder grade Streckenverläufe ohne jegliche Steigung.
In Quinson gibt es direkt am Startpunkt der Wanderung einen Wohnmobilparkplatz, der sich zum Abend hin auch gut füllte. Der daneben liegende Campingplatz sollte laut Internet-Information geöffnet sein, was aber nicht zutrifft. Also übernachten wir heute auf dem Stellplatz.
Der Verdon-Fluss wird an verschiedenen Stellen breit aufgestaut und zwängt sich dann aber auch wieder durch enge Felseinschnitte. Ein solche Engstelle befindet sich bei Quinson und nennt sich „Basses Gorges du Verdon“ (auf der linken Seite des folgenden Kartenausschnitts).
https://fr.m.wikipedia.org/wiki/Basses_gorges_du_Verdon
Man sieht, dass als Schutz gegen die Absturzgefahr Gitter befestigt wurden. Ich hatte bei diesem Wegverlauf doch Sorge bezüglich Alma. Sie hat ja in der Tötungsstation in Rumänien gesehen wie andere Hunde erschossen wurden. Wenn Alma einen lauten Knall hört, wie zum Beispiel Gewitter oder Düsenjägerüberschallknall, dann dreht sie durch. Ich habe Sorge, dass sie dann reflexartig irgendwo hinspringt, ohne in dem Moment zu reflektieren dass das ein Sprung in den Tod wäre. Die Leine permanent auf Spannung zu haben und kräftig zuzugreifen wäre für mich zu stressig. Wir haben etwas später noch Besucher mit zwei Hunden gesehen, die im Gegensatz zu uns auf den kritischen Pfad gegangen sind. Der eine Hund war noch nicht einmal angeleint. Abschreckend war für mich zusätzlich der intensive Besucherstrom. Das gegenseitige Passieren auf einem schmal in die Felswand gehauenen Pfad ist schon nicht prickelnd, aber Hundebegegnungen auf solchem Pfad toppen noch den Stress. Wir haben daher darauf verzichtet hier weiterzugehen und uns in der Karten-App Maps.Me einen problemlosen Forstweg herausgesucht, der auf die Kuppe der links zu sehenden Felsformation führt.
Wir sind dann auf einem breiten, steinigen, beständig ansteigendem Forstweg in Serpentinen auf die Bergkuppe hochgewandert. Überall roch es intensiv nach Thymian.
Danach ging es zurück zum Ausgangspunkt.
Wir übernachten heute hier in Quinson. Da morgen Sonntag ist und der Besucherstrom am Wochende doch höher ist als in der Woche, wollen wir morgen noch nicht die „Große Verdon-Schlucht“ aufsuchen. Wir werden stattdessen nach Moustiers-Sainte-Marie fahren und dort versuchen die Tour 49 aus dem Rother Wanderführer zu machen.