Am heutigen Morgen begrüßte uns ein wolkenloser, blauer Himmel.  Welch ein Kontrast zum gestrigen Tag.  Ich hatte gestern Abend in der OutdoorActive-App eine Wanderung herausgesucht, die dicht an der Küstenlinie entlang geht.  Das ist gar nicht so einfach, da sich an weiten Küstenstrecken Privatgrundstück an Privatgrundstück reiht, ohne dass ein Zugang zum Strand besteht.

Unsere heutige Wanderung am Küstenbereich „Le Dramont“ nahe dem Ort Agay. Agay ist verwaltungstechnisch ein Ortsteil der Stadt Saint Raphael.

 

Auf unserer Fahrt zum Startpunkt der Wanderung, wurden wir kurzzeitig auch auf eine Mautstrecke geleitet.  Wir dachten nun schon vertraut zu sein  mit den Prozeduren auf französischen Mautstellen.

Aber wir konnten nicht sofort etwas anfangen mit dem Schild.  Das Wort Telepeage lässt bei uns aber sofort die rote Lampe im Kopf angehen, da wir ja solch einen Kontrakt nicht besitzen.  Die Befragung einer Autofahrerin, die hinter uns stand, klärte dann auf, dass wir unbesorgt einfahren und „Cash“ bezahlen können.  In der Tat hat der Automat an der Ausfahrtstelle 4,60€ von uns gefordert.  Auf welcher Basis der Automat zu der Preisfindung kam weiss ich nicht, denn wir hatten ja kein Einfahrtsticket gezogen.

Zunächst mussten wir in den Ortskern von Saint Raphael einfahren und wurden am Hafen vorbeigelenkt.  Danach folgte eine recht lange Ausfallstraße, die dicht an der Küste entlang führte.  Etwas erinnerte mich die Strecke mit den vielen Luxusvillen an die Elbchaussee in Hamburg.  Am Straßenrand der fast zehn Kilometer langen Strecke zum Startpunkt unserer Wanderung gab es zwar einen endlos langen Parkstreifen, auf dem aber nicht eine einzige Parklücke zu sehen war.  Und dann, wie ein Wunder, exakt an unserem Zielpunkt hatte kurz zuvor jemand einen Parkplatz freigemacht.  Das war gefühlt wie ein Lottogewinn.  Den dort ebenfalls befindlichen Parkplatz hatte ich eigentlich als Zielort eingegeben.  Der hatte aber eine Höhenbarriere mit Beschränkung auf 1,80 m Höhe.  So etwas sieht man natürlich nicht in seinem Kartenmaterial.

 

Am Strand und auf den Wanderwegen war mächtig was los. Schließlich ist heute Sonntag und somit viel Ausflugsverkehr gegeben. Überall wurde gegrillt, Boulekugeln geworfen oder mit dem Ball gespielt.

 

Am Startpunkt unserer heutigen Wanderung befand sich auch ein Campingplatz. Ein sehr toll gepflegter und ausgestatteter Campingplatz muss man dazu sagen.  Ich bin daher dort in die Rezeption gegangen, um nach dem Preis für einen Wohnmobilstellplatz zu fragen.  Die Antwort war, mindest Buchung von zwei Übernachtungen zum Preis von 140€ total. So einen hohen Stellplatzpreis hatte ich zuvor noch nie gehört.  Von den vorhandenen Stellplätzen waren dort fast alle nicht belegt.  Aber selbst zehn Kilometer im Hinterland liegende Campingplätze nehmen momentan noch 40€ für eine Nacht.  Ich denke im Sommer mag das nach dem Prinzip Angebot und Nachfrage eine nachvollziehbare Preisfindung sein bei solch einer exponierten Küstenlage.  Aber für einen Monat wie März oder April ist das kurzsichtig, weil man damit bei nicht gut ausgelasteten Platzkapazitäten potentielle Kundschaft verliert.

 

Zwischendurch findet man kleine Badebuchten.

 

 

 

Ein Blick auf die Bucht von Agay.

 

 

Nachdem wir zurück am Womo waren, stellte sich die Frage wo wir die nächste Nacht verbringen.  Bei einer schnellen Durchsicht der Campingplätze in der Nähe fand ich auch einen in Agay, also in unmittelbarer Nähe unserer Wanderung, der die Preise nach dem jeweiligen Monat differenzierte.  Für den April sollte eine Übernachtung bei 26€ liegen.  Ich konnte das eigentlich nicht glauben, weil 10 km im Inland liegende Plätze in ihren Preisforderungen bei 40€ liegen.  Der Campingplatz Agay Soleil liegt aber sogar direkt am Meer.  Also sind wir probehalber kurz die zwei Kilometer zum Campingplatz Agay Soleil gefahren.  An der Rezeption bestätigte man mir den Preis und hatte genau einen einzigen Platz noch frei.  Ich habe dann sofort für zwei Tage gebucht.  Durch den Zusatz von Stromanschluss und Hund kam ich dann auf ungefähr 30€ für eine Nacht.

 

Der Campingplatz Agay Soleil.

 

Uns ist auf der Reise durch Frankreich aufgefallen, dass man sehr wenige Ausländer auf den Stellplätzen und Campingplätzen sieht.  Selbst die reiselustigen Niederländern haben wir bisher nicht angetroffen.  Für morgen konnte ich eine Wanderung finden welche in Agay startet, sodass wir mit dem Womo nicht den Campingplatz verlassen müssen.