Die Planung für heute war eine bei OutdoorActive gefundene Wanderung zu machen. Nach dem Frühstück sind wir daher nach Epernay gefahren.
Die Fahrtstrecke war sehr beeindruckend. Auf der rechten Straßenseite steil aufragende, auf der linken steil abfallende Felswände, oftmals nicht besonders abgesichert. Ich habe die Aussicht aber nicht genießen können, da ich mich extrem stark auf die Fahrbahn konzentrieren musste. Am Ortseingang des kleinen Örtchens Epernay fand sich gleich ein Parkplatz. Während wir noch dabei waren uns startklar zu machen für die Wanderung, fing ein heftiges Schneetreiben an. Ich hatte mir leider nur die Vorhersage für den Campingplatz angeschaut, aber nicht die für den Wanderort, welcher doch deutlich höher liegt. Unsere Wanderung sollte erst steil ansteigen und danach weit weg von jeglicher Straße zu Füßen des steil aufragenden Gebirgskamms entlang führen. Für den weiteren Tagesverlauf war immer mal wieder Niederschlag vorhergesagt worden.
Angesichts des nicht erwarteten heftigen Schneefalls, haben wir uns dann für eine am selben Ort startende alternative Wanderung entschieden. Die bot an den meisten Stellen die Möglichkeit im Falle von Problemen schnell eine Teerstraße zu erreichen.
Da die Wettervorhersage für die nächsten beiden Stunden immer die Möglichkeit von Niederschlag vorhersagte, sind wir dann doch gestartet nachdem sich die Schneefallintensität stark reduziert hatte. Dann klarte es auf und wurde kurzzeitig sogar sonnig.
Nachdem wir den verschneiten Forstweg bei le Desert verlassen hatten, fing es wieder an intensiv zu schneien. Wir haben uns dann entschieden auf der Teerstraße ins Tal zurückzukehren, anstatt den Abstieg über Almpfade fortzusetzen. Die Strecke über die Straße war zwar länger, ließ sich aber schneller zurücklegen.
Zurück in Epernay hielt ein französisches Auto an und die Fahrerin, eine Nonne, sprach uns an. Vielleicht dachte sie wir wären eine Pilgergruppe. Eine Kommunikation kam dann doch nicht zustande. Regina hatte beim Start der Wanderung in Epernay ein Hinweisschild auf einen Campingplatz entdeckt. Der sollte angeblich ganzjährig geöffnet sein, sah aber dermaßen abgewrackt aus, dass wir davon Abstand nahmen dort zu übernachten. Wir hatten auf dem letzten Campingplatz zwar schon eine zweite Übernachtung bezahlt, und uns auf die Dusche dort gefreut. Es gab aber zwei Gründe nicht dorthin zurückzukehren. Zum einen war der Straßenverlauf nicht ganz ungefährlich, und jetzt auf der Rückfahrt hätte ich immer nur wenige Reifenbreiten von der auf der rechten Straßenseite steil abstürzenden Böschung fahren müssen. Der Schneefall machte die Befahrung dieser Strecke auch nicht attraktiver. Zum anderen hätten wir vom bisherigen Campingplatz nicht genau Richtung Süden weiter fahren können, sondern wären mehr nach Westen gefahren. Ich hatte dann in den Stellplatz-Apps 13 km südlich von Epernay einen Stellplatz der „Camping-Car Park“ Gruppe entdeckt. Diesen Stellplatz in Saint-Pierre-de-Chartreuse haben wir jetzt aufgesucht. Die Straße war streckenweise recht schmal und steil. Ich bin ziemlich langsam gefahren, und das war problemlos möglich, da mich nicht ein einziges Auto überholen musste. An Gegenverkehr gab es nur eine Handvoll Autos. Der Ort Saint-Pierre-de-Chartreuse liegt 26 km nördlich von Grenoble.
Das Passieren der Einfahrtschranke war mit meiner „Camping-Car Park“ Karte problemlos möglich. Regina hat kurz noch einen Bäcker aufgesucht, um Nachschub für das Frühstück zu haben. Hier vor Ort gibt es auch wieder eine Wandermöglichkeit. Wir schauen uns morgen früh noch mal die Wettervorhersage an. In der Nacht soll es auf -1 Grad runtergehen. Es ist jetzt draußen schon so unangenehm kalt, dass wir froh waren die Heizung wieder anstellen zu können. Ich hoffe die Gasflasche hält über Nacht durch, denn bald dürfte der Inhalt der Flasche aufgebraucht sein.
Nachtrag: Flasche leer. Wir mussten schnell noch raus, um die Gasflasche zu tauschen. Jetzt wird es wieder warm im Womo.