Der heutige Tag war in der Wetter-App als Regentag (2 Tropfen) angekündigt worden.  Wir hatten überlegt ob wir an dem Tag mal pausieren mit unseren Wanderaktivitäten.  Heute Morgen konnte man sich das schon differenzierter in Bezug auf den Tagesverlauf anschauen.  Der intensivere Regen sollte erst ab 17:00 fallen.  Ich hatte zwischenzeitlich etwas südlich von unserem Übernachtungsort den ersten geöffneten Campingplatz gefunden.  In der Nähe des Campingplatzes fanden sich auch einige OutdoorActive Wanderungen.  Wir haben uns daher am Morgen dazu entschieden, zu dem 30 km südlich von uns gelegenen Campingplatz zu fahren.

30 km Fahrtstrecke von Bregnier-Cordon nach Entre-deux-Guiers

Der Campingplatz war tatsächlich geöffnet. Da wir morgen eine Wanderung geplant haben, habe ich gleich für zwei Tage bezahlt.  Die Betreiber verdienen ihr Geld scheinbar überwiegend mit der Vermietung von Ganzjahresparzellen auf denen Wohnwagen fast schon Schrebergarten ähnlich abgestellt sind.  Die Anzahl der Stellplätze rein nur für Wohnmobile ist recht klein.  Außer uns steht nur ein weiteres Wohnmobil hier.  Bei den anderen fest positionierten Änhängern war aber munteres Sägen und Hämmern festzustellen.  Mit dem Stellplatzbetreiber konnte ich nur per Übersetzungs-App kommunizieren.  Der Mann ist sehr nett und bemüht.  Es gibt zwar nur eine einzige Waschstelle und Dusche, die ist aber ganz neu und in einem Top-Zustand.  Im Sommer dürfte es gerne mehr sein.  Vielleicht gibt es aber auch mehr Duschen und er hat mir nur sein Prunkstück gezeigt.  Auf dem Platz findet sich auch eine Fächerpalme.  Ich habe gleich die Chance genutzt und nach der Überwinterung gefragt.  Ja, in der Tat werden die Palmen im Winter in Folie eingepackt damit sie den Frost überstehen.

Regina wollte schnell noch einen Hundespaziergang machen.  Das Erkunden auf der Maps.Me Karte zeigte, dass man doch etwas an Strecke durch den Ort selber gehen muss, bevor man in der Feldmark gewesen wäre.  Da es erst kurz nach 13:00 war, schlug ich vor stattdessen eine der in der App gefundenen Wanderung zu machen.

Die Wanderung beginnt in ca. zwei Kilometern Entfernung vom Campingplatz und hat eine Strecke von 6 km. 173 Meter Höhenunterschied sind zu überwinden und als Dauer waren 2 Stunden 15 Minuten angegeben. Mit einem Hund mit Schnüffel-Spezial-Diplom dauert das alles etwas länger. Da ich Sorge hatte am Startpunkt keinen Parkplatz anzutreffen, bin ich 500 Meter vorher auf einen größeren Parkplatz gefahren.

 

Am Startpunkt fand sich eine tolle Klamm. In der Mitte sieht man die Reste eines alten Brückenbogens.
Man konnte noch ca. hundert Meter auf einem schmalen Weg in die Klamm hineingehen, dann war Schluss.

Gleich links von der Klamm begann der Wanderpfad.  Es ging recht steil bergauf, immer dicht an der linken Felsseite der Klamm entlang.  Die Tatsache, dass an einigen wenigen kritischen Passagen ein Gitter befestigt war, liess meine Zuversicht wachsen, dass wir nicht nach 90% der Wanderstrecke eine böse Überraschung erleben würden, welche uns dazu zwänge den kompletten Weg wieder zurückzugehen. Und damit lag ich auch richtig.

Die zuvor gezeigte Klamm hat sich hier im Vordergrund verbreitert, um sich im Hintergrund wieder zu verengen.
Auf halber Strecke gab es einen kurzen Abstecher zu einer Stelle von prähistorischer Bedeutung. Es scheint vermutlich einige steinzeitliche Farbstellen in der Felswand zu geben. Wir konnten aber auf die Schnelle nicht solche (angeblich restaurierten) Farbstellen erkennen. Die Felsfront war recht lang, und wir hatten noch den größten Weganteil vor uns. Also ging es weiter.

 

Unsere Essenspause.  An dieser Stelle hat man direkt oberhalb der senkrecht abfallenden Feldwand eine Ausichtsstelle gebaut.  Wir schauen hier aus 173 Metern Höhe in die Ebene.  Auf dem einen Schaubild fand sich eine zeichnerische Darstellung wie die Landschaft hier zur Zeit der Eiszeit ausgesehen haben mag.  Auf der anderen Schautafel wurde die sumpfige Landschaftsform nach Beendigung der Eiszeit nachempfunden.

 

Die vorher mühsam erklommene Höhe muss auch wieder bergab gegangen werden. Da hier der Berghang recht steil ist, hat man in Abständen immer wieder Treppenpassagen am Hang angebracht. Die ließen sich auch mit Hund gut gehen, unter Anwendung des „Fuß“-Befehls.
Gut, dass man erst von unten erkennt wie dicht die Treppen an den steiler abfallenden Felspassagen positioniert sind.

 

Wir haben es geschafft und sind wieder unten. In der im Hintergrund zu sehenden Schluchtpassage gibt es eine Reihe von Höhlen, die mit Gittern verschlossen sind, aber mit einer Führung zu besichtigen sind.  Jetzt hat es angefangen ganz leicht zu tröpfeln.
Dort oben hatten wir unsere Essenspause gemacht, direkt an der Felskante.

 

Wir haben es so gerade eben noch geschafft das Wohnmobil einigermaßen trocken zu erreichen.  Das war nicht nur ein Hundespaziergang sondern eine richtig schöne Wanderung, die wir heute doch noch gemacht haben.  Jetzt sitzen wir im Womo, hören den Regen aufs Dach prasseln und freuen uns, dass wir es trocken und warm haben.  Da in den kommenden beiden Nächten die Temperaturen in die Nähe von +2 Grad runter gehen, werden wir heute und morgen nochmal die Heizung während der Nacht aktivieren.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Entre-deux-Guiers