Auch wenn wir gestern fast alles an Reisevorbereitungen erledigen konnten, so gab es doch auch heute Morgen noch etliches zu erledigen, bevor wir in Wedel starten konnten. Im Wohnmobil gibt es eine Absicherung, welche ein Einfrieren der wasserführenden Komponenten verhindern soll. Sobald die Temperatur unter 3 Grad Celsius sinkt, öffnet ein Ablassventil, welches den gesamten Wasserbestand ablaufen lässt. Wir hatten als Vorsichtsmaßnahme geplant, gestern Abend die Womo-Heizung anzustellen und den Wasserboiler aufzuheizen. Die Idee war gut, kam aber einen Tag zu spät. Gestern Abend merkten wir, dass der gesamte Wasservorrat bereits in der Nacht zuvor über die Notfallentleerung abgeflossen war. Also haben wir die Neubefüllung auf heute Morgen verschoben. Unser Wasserschlauch war für eine Wassertankbefüllung nicht geeignet, da sich dort im Schlauch immer wieder Algen bilden, die wir natürlich nicht in unserem Wassertank gebrauchen können. Also musste das Wasser per 15 Liter Kanister in acht Einfüllgängen zum Womo gebracht werden. Das brauchte auch einiges an Zeit. Gegen 10:45 konnten wir dann starten. Dann noch mal volltanken und den Reifendruck prüfen.
Wir hatten uns als heutiges Übernachtungsziel wieder den Wohnmobilstellplatz in Alsfeld ausgesucht. Dort hatten wir letztes Jahr schon übernachtet. Der Platz ist gut belegt, aber in diesem Monat noch nicht überfüllt. Also besser auf Nummer sicher gehen, bevor man an einem uns fremden Stellplatz ankommt, der schon total belegt ist.
Die Fahrt verlief recht angenehm, weil der Lkw-Verkehr nur im Bereich der Ballungszentren Hannover und Kassel recht intensiv war. Ansonsten konnten wir doch immer wieder auch auf die ganz rechte Autobahnspur wechseln. Daneben trug das oftmals sonnige Wetter zum angenehmen Fahrtverlauf bei. Keine Konzentration erforderne Fahrt durch Schwaden von Regen und Spritzwasser. Der Stellplatz liegt nur ca. 2 km von der Autobahnausfahrt Alsfeld entfernt. Also keine großen Umwege, um morgen wieder auf die Autobahn zu kommen.
Wie schon letztes Jahr machte ich den Fehler bei der Auswahl des Stellplatzes auf die Eignung für den SAT-Empfang zu achten. Und wieder verhinderte eine Kiefer den Satellitenempfang. Ja, man muss erst mal wieder warm werden mit den Wohnmobil-Prozeduren. Nach erfolgtem Abendessen brachte aber ein seitliches Womo-Versetzen um 2 Meter ein prima Fernsehbild, so dass das Anschauen der Tagesschau gesichert war.
Der Kern von Alsfeld besteht aus vielen alten Häusern, von denen einige noch aus dem Mittelalter stammen. Bei nicht wenigen Häusern stellt man jedoch großen Sanierungsstau fest. Es scheint hier wohl nicht genügend finanzstarke Hauskäufer zu geben, welche genügend Kapital mitbringen für eine Sanierung.
Es muss hier recht viel geregnet haben. Die Spazierwege sind aufgrund zahlreicher Pfützen oft nur an den Rändern begehbar, und der Fluss Schwalm führt dieses Jahr deutlich mehr Wasser als letztes Jahr. Der Wohnmobilstellplatz liegt am Stadtrand von Alsfeld direkt neben der Schwalm. Vom Stellplatz aus führt ein schöner Spazierweg an der Schwalm entlang. Im Hintergrund ist jedoch immer noch etwas vom Motorenlärm der Autobahn zu hören.
Die Planung für den morgigen Tag steht noch nicht fest. Mal sehen ob wir, wie letztes Jahr, noch vor der französischen Grenze übernachten, oder ob wir doch schon nach Frankreich rein fahren.