Nach dem Frühstück habe ich mich in der Altstadt nach einem Bäcker durchgefragt, während Regina im Wohnmobil "klar Schiff" machte.

Wir hatten uns heute für eine Klippenwanderung entschieden, die von Sant Feliu nach Sant Pol, der nächsten etwas nördlicheren Bucht, führt.  Wir haben beschlossen das Wohnmobil auf dem Stellplatz stehen zu lassen und sind am Strand und Hafen entlang zum eigentlichen Startpunkt des Wanderpfades gegangen.  An der  Uferpromenade waren alle Kinderkarussels und ähnliche Attraktionen noch in ihrer Winterverpackung verhüllt.  Der Strand wurde aber schon sowohl manuell mit Harken als auch durch eine von einem Trecker gezogenen Sanddurchsiebungsmaschine gesäubert.  Auf vielen Schautafeln wurde auf die Bedeutung der Stadt im zurückliegenden Jahrtausend hingewiesen.  Schon im 12. Jahrhundert sollen sich Schiffe aus dieser Stadt intensiv am Kapern gegnerischer Schiffe beteiligt haben.

Am Ende des Hafenbereiches hatten wir dann eine etwas unangenehme Begegnung.  Uns kam ein unangeleinter kampfhundartiger Hund entgegen, in etwa zehn Metern gefolgt von dem Besitzerehepaar, geschätzt ca. 75 Jahre alt.  Der Hund pirschte sich langsam an während der Hundebesitzer selber noch langsamer quasi im Schneckentempo hinterherkam.  Obwohl ich Handzeichen machte den Hund bitte anzuleinen, war bei den anderen Hundebesitzern keine Reaktion oder ein beschleunigtes Sicherstellen ihres Hundes festzustellen.  Dann schoss der Hund blitzschnell auf Alma zu, die mit solchen Attacken keine Erfahrungen hat, stiess sie um und biss immer wieder in Alma's Seitenflanke.  Der Besitzer des attackierenden Hundes schien schon Erfahrungen in dieser Richtung zu haben und zog seinen Hund an den Hinterbeinen weg von Alma.  Das hätte ich mich nicht getraut, und wenn man bei solch einer Aktion selber gebissen würde, würde man vermutlich vor Gericht noch gesagt bekommen, man hätte besser nicht eingreifen sollen.  Ganz zu schweigen davon wie man später eine Identitätsfeststellung hätte erzwingen können.  Zum Glück blutete Alma nicht, vielleicht hatte der Hund in den Gurtbereich reingebissen. Der Besitzer kommentierte den Vorgang nur mit einem"sorry".  Ich hatte ziemlich Schaum vorm Mund. Seinen aggressionsorientierten Hund frei laufen zu lassen, dann noch nicht mal einen Anleinversuch zu machen,  und dann das alles bei einem "sorry" zu belassen. . . . .

Der Hafen von Sant Feliu

Mit diesem Stresserlebnis ging es auf den "blauen Wanderpfad".  Die Eigenschaft blau scheint ein Qualitätszertifikat zu sein, welches man den beiden Buchten hier vor kurzem verliehen hatte. Der Weg war gut zu gehen, und auch gut gesichert.  Wenn auch immer dicht an den Klippenrändern vorbeiführend, so doch immer durch Holzstangen oder sogar durch Mäuerchen geschützt.  

 

 

 

Die stärkere Gischt am Felsufer deutete an, dass der Wind heute wohl noch etwas stärker war.  Die vielen Häuseransammlungen in den beiden Buchten in allen Größenordnungen waren großteils unbewohnt und warten wohl auf eine Nutzung im Sommer.

Auf dem Rückweg haben wir in der Altstadt von Sant Feliu noch einen SPAR-Markt aufgesucht, um einige Lebensmittel nachzukaufen.

Für den Stellplatz haben wir beim Tourist-Office hier um die Ecke 5 € für eine Nacht bezahlt. Wir werden noch eine weitere Nacht bleiben.

Momentan brummen die Hubschrauber wieder über uns.  Gestern haben wir erfahren für welches Ereignis wir den Übernachtungsplatz wechseln mussten.  Die erste Etappe der bekannten Andalusien Radrundfahrt startet und endet hier in Sant Feliu.

 

Jetzt um 17:00 haben wir 13 Grad bei bedecktem Himmel.  In Deutschland scheint es vielerorts wärmer zu sein.

Ein kurzer Kommentar noch zu den von mir auf dem Smartphone verwendeten Karten.  Google-Maps will ständig eine Internetverbindung zu seinen Servern haben. Das ist aber nicht immer so gegeben. Das Herunterladen von Offline- Karten bei Google ist aus meiner Sicht auch nicht gerade als komfortabel zu bezeichnen.  Ich benutze diese Karten daher immer nur dann wenn ich spezielle Geschäfte oder eine Tankstelle suche.  

Daneben habe ich die App HERE WeGo in Verwendung.  Positiv bei dieser App ist die Einblendung der momentan gefahren Geschwindigkeit plus der momentan maximal erlaubten Geschwindigkeit. Ich habe aber keine Einstellung gefunden welche bewirkt, dass sich die Kartendarstellung immer in die momentane Fahrtrichtung dreht.  Der Bildschirmoberrand war bei mir leider immer Norden.  Gerade wenn man in südliche Richtung fährt erfordert dies einiges an Umdenken für den Fahrer.  Daneben zeigten sich einige Unstabilitäten. So fehlte manchmal die Sprachausgabe bzw. die Anzeige der momentanen Fahrgeschwindigkeit.  Obwohl ich die Settings der App intensiv durchsucht habe, konnte ich keine diesbezügliche Einstellungsoption finden.  Am nächsten Tag war dann der bemängelte Effekt wieder verschwunden um später wieder aufzutauchen. Das Kartenmaterial für diese App lässt sich problemlos für eine Offline-Nutzung umsonst herrunterladen.  Das Kartenmaterial ist aber schwerpunktmäßig für die Autonavigation gedacht und nicht zum Wandern.

Meine Lieblings-Kartensoftware ist aber die App Maps.Me !  Der einzige Punkt in dem HERE WeGo besser abschneidet, ist die Anzeige der momentan erlaubten Höchstgeschwindigkeit.  Dieses Funktion existiert nicht in Maps.Me .  Ansonsten wird aber auch die momentane Geschwindigkeit angezeigt, eine Sprachausgabe ist gegeben  und der Kartenausschnitt dreht sich immer in die jeweilige Fahrtrichtung.  Das Beste an Maps.Me aber ist das Kartenmaterial.  Hier findet sich in der Karte jeder Waldweg, jeder Bach oder Graben wieder.  Spezielle markante Örtlichkeiten sind auch aufgeführt. Nur was Geschäfte anbetrifft, da ist Google-Maps einfach überlegen. Aber in Summe finde ich diese App optimal weil sie sowohl zum Fahren als auch zum Wandern geeignet ist.