Wir haben uns heute für die Tour 27 aus dem Rother Wanderführer Costa Blanca entschieden. Diese beginnt südlich von Guadalest an einem Punkt mit dem Namen Font del Moli, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Rastplatz in Finestrat. Um den Startpunkt der Wanderung zu erreichen, soll man kurz vor Guadalest von der sehr breit ausgebauten Straße CV-70 nach links auf die Nebenstraße Carretera de la Morera abbiegen. Die Abbiegung lag unmittelbar in einem Kurvenbereich und ging recht steil bergauf. Ich hatte den Eindruck, daß sich der Weg oben auch verengte. Aufgrund der Autos hinter mir blieb nicht viel Zeit zum Überlegen und ich bin lieber weitergefahren. Da die CV-70 sehr breit ausgebaut ist, konnte ich rasch wenden. Gegenüber der geplanten Abbiegestelle hatten wir im vorbeifahren einen kleinen Parkplatz gesehen, der ein paar Meter tiefer lag als die Straße. Die Abbiegekante runter zum Parkplatz war so extrem stark abfallend gebaut worden, daß es mir hier das erste mal mit dem Womo passiert ist, dass ein kurzes Aufschrammen unter dem Wagenboden zu hören war. Beim späteren Verlassen des Parkplatzes konnte ich durch schräges Anfahren einer Ausfahrtsseite eine Wiederholung verhindern.
Durch die Parkplatzwahl direkt an der CV-70 verlängerte sich die Wanderung um 1300 Meter, was nicht besonders zeitaufwändig war. Wir hätten die jetzt zu Fuß begangene Anfahrtsstraße schon mit dem Wohnmobil befahren können, obwohl es kurze Passagen gab, an denen die Böschung am rechten Fahrbahnrand sofort um ein paar Meter senkrecht abfiel. Kein tolles Gefühl mit den rechten Reifen den Fahrbandrand ganz dicht anzufahren, um ein entgegenkommendes Auto vorbeizulassen. Ganz zu schweigen vom Unwissen über die Stabilität des Fahrbahnuntergrundes. Am vom Wanderführer vorgeschlagenen Startpunkt angekommen, war festzustellen, dass auf der kleinen Parkplatzfläche vielleicht acht Pkw parken konnten. Unser langes Fahrzeug hätte dort das Rangieren der anderen Pkw behindert oder ich hätte quer parkend gleich drei Parkplätze blockieren müssen. Da war es gut den Anweg zu Fuß gemacht zu haben. Nur etwa fünf Fahrzeuge sind uns dabei begegnet, und die Umgebung war auch dort schon schön anzusehen.
Die Tour blieb die gesamte Strecke lang auf einem Schotterweg, den geländegängige Fahrzeuge noch hätten befahren können; auch wenn einige Wegabschnitte schon recht steil waren. Ein uns passierendes Motocross-Motorrad blieb an solch einer Stelle mehrfach mit durchdrehenden Rädern hängen. Das war aber auch die einzige Störung auf der Wanderung. Der breite Schotterweg beeinträchtigte das Wandererlebnis nicht. Bisher waren wir ja zumeist auf engen Pfaden gewandert. Heute führte der Weg nicht unmittelbar durch steile Bergpassagen, stattdessen war es der Weitblick welcher den Genuss der Wanderung ausmachte.
Wir sind auf der Wanderung nicht ganz auf den Gipfelkamm hochgestiegen, und haben stattdessen eine im Wanderführer vorgeschlagene Abkürzungsmöglichkeit gewählt.
Ein Flussbett sieht eigentlich anders aus. Aber die Wassermengen kommen schnell und verschwinden auch wieder schnell. Hier hat sich das Wasser auf dem Feld noch keine Rinne graben können.
Im Hintergrund ist der Ort Guadalest zu sehen.
Auf diesem Bild von Guadalest sieht man oberhalb des Ortes die Reste der ehemaligen maurischen Verteidigungsburg auf den steilen Felsen klebend. Auch zur Rückseite der Felserhebung ging es steil runter. Also eine sehr gut geeignete Stelle für eine Verteidigungsanlage.
Der Fels hier oben hat eine ganz andere Gestalt als an all den anderen Stellen, die wir bisher gesehen hatten. Die Felsenmasse wirkte irgendwie bröselig, brüchig zusammengepresst.
Das obige Bild zeigt eine Schneegrube. In dieser Grube hat man in früheren Zeiten Schnee angesammelt und im Frühjahr zur Konservierung von Lebensmitteln ins Tal geschafft. Die Erfindung des elektrischen Kühlschranks liegt doch noch nicht so lange zurück.
Dieser Weg hätte uns im Bogen hoch auf den Gebirgskamm der Aitana geführt. Das Wetter war bisher überwiegend sonnig gewesen. Wir haben dann an dieser Stelle aber die Alternativroute zu Füßen des Gebirgskammes gewählt.
Der Weg führte jetzt durch eine üppig grüne Plantage mit Kirsch- und Mandelbäumen. Dieses unbewohnte Gebäude bot sich uns als Raststelle an.
Hier noch mal ein Blick in die Weite bevor wir wieder runter zur Straße abgestiegen sind.