Für den heutigen Tag haben wir uns die Tour 24 aus dem Rother Wanderführer Costa Blanca ausgesucht. Auf der Tour wird die Puig Campana umrundet. Der Gipfel ist mit 1408 Metern an Höhe der zweithöchste Berg hier in der Provinz. Dazu muss man im Hinterkopf haben, dass in den Alpen die Täler oft auch schon auf ca. 800 Meter Höhe liegen. Addiert man diesen Betrag auf die 1408 Meter drauf, dann hätte ein vergleichbarer Berg in den Alpen eine Höhe von ungefähr 2200 Metern. Der Startpunkt liegt in Finestrat am Rastplatz Font de Moli. Um dort hin zu kommen hatten wir mit dem Wohnmobil nur 4 km zu fahren. Die Abbiegung zur Quelle ist im Ort gut ausgeschildert.
Der Parkplatz Font de Moli.
Auf der Karte ist der Rundweg in rot eingezeichnet. Zum Gipfel selber wird ein steiler Abstecher vorgeschlagen, der uns aber zu anstrengend war.
Los geht es. Der Parkplatz liegt gleich vor dem Pic Prim, dem kleineren Bruder der beiden nebeneinander liegenden Gipfel.
Jetzt präsentiert sich der Pic Prim schon massiver.
Wir müssen auf den Kamm hoch links neben dem aufragenden Zacken. Der Wegverlauf ist sehr gut zu erkennen. Der Weg ist in Abständen auf Felsen oder an Bäumen mit einer weiss-gelben Farbmarkierung versehen. Gibt es deutliche Richtungsänderungen wird dies auch noch durch Pfeile oder winklige Farbmarkierungen unterstrichen. An Stellen wo die Gefahr besteht, dass die örtlichen Begebenheiten einen dazu verleiten können einen falschen Abzweig zu wählen, wird durch eine weiss-gelbes Farbkreuz signalisiert hier nicht abzubiegen. Diese Praxis scheint in Spanien gängige Praxis zu sein und ist sehr hilfreich.
Der Gipfel im Hintergrund trägt den Namen Aitana. Neben der Radarstation dort oben sieht man noch Schneereste.
Auf dieser Bergseite ist es heute windstill gewesen. Da war es schon schön von Zeit zu Zeit etwas höhere Sträucher zu finden, welche einem für kurze Verpustepausen Schatten gaben.
Im Hintergrund einige Bergketten, die etwas südlicher liegen. Zu Anfang der Wanderung schauten wir noch auf gleicher Höhe zu diesen Bergen rüber, jetzt dagegen von oben herab. Das gibt schon ein Gefühl dafür was man an Höhe schon geschafft hat.
Von weitem dachten wir zunächst, dass wenn wir diesen Punkt erreicht hätten, dann einen Ausblick in das Altea-Tal zu bekommen. Das war aber nur eine Täuschung. Hinter jedem Sattelpunkt gab es dann doch noch einen weiteren, der noch etwas höher war. Wir haben uns hier aber erstmal mit etwas Essen und Trinken belohnt bevor der Aufstieg weiter ging.
Unsere Wanderstrecke ist auch eine beliebte Mountainbiker-Strecke. Es scheinen auf dieser Strecke auch internationale Wettbewerbe stattzufinden. Aus der Gruppe von fast zehn Fahrern, die uns begegnete, waren unterschiedliche Sprachen rauszuhören. Man kann solche geführte Radtouren hier vermutlich irgendwo buchen. Die Fahrer haben dabei auf dieser Strecke nicht immer einen glatten Weg unter den Reifen, sondern müssen häufig über unregelmäßig geformten Felsuntergrund fahren.
Es ist geschafft! Wir können endlich in das Tal von Altea und Benidorm schauen und auch das Meer sehen. Im Hintergrund die Sierra Helada, die wir mühevoll bestiegen hatten. Von hier oben wirkt die Helada jetzt so winzig.
Für die nächste Rast hatten wir uns eine Quelle ausgesucht, die hier nach 300 Metern kommen soll.
Ein Blick zurück zu der Stelle, an der wir erstmals die Küste sehen konnten.
Über der Quelle erhebt sich steil die Felswand. Um die Gefahr zu mindern von herabfallen Steinen getroffen zu werden, haben wir versucht etwas Abstand von der Felswand einzuhalten.
Ein Blick auf Benidorm. Die Verdunstung, der in den letzten Tagen entstandenen Oberflächenfeuchtigkeit, erzeugt leider weiterhin eine Trübung der Fernsicht.
Auf obigem Bild ist eine Scharte im Gebirgskamm zu sehen. Von der Küste aus gesehen fällt diese Scharte wesentlich deutlicher auf. Auf Hinweisschildern wird von einem Märchen erzählt, das man früher bezüglich dieser Scharte erzählt hat. Und zwar sollte die Geliebte eines Ritters am Abend durch böse Mächte zu Tode kommen sobald das letzte Sonnenlicht verschunden war. Voller Wut hat der Ritter daher mit seinem Schwert eine Kerbe in den Berg geschlagen, um noch einen Zeitaufschub für seine Geliebte zu erreichen. Die Sonnenstrahlen konnten etwas länger durch die so geschlagene Kerbe scheinen. Der herausgeschlagene Felsbrocken landete dann vor Benidorm im Meer. Zu dieser kleinen Felsinsel werden von Benidorm aus Überfahrten angeboten. Auf obigem Bild von Benidorm ist die kleine Felseninsel zu erkennen.
Wir sind wieder zurück in Finestrat. Gleich geht es zurück auf den zuletzt besuchten Campingplatz.