Um es kurz zu machen, ja die gestern ins Wasser gefallene Wanderung 14 aus dem Rother Wanderführer Costa Blanca konnten wir heute erfolgreich realisieren.
Hier noch mal das gestern schon gezeigte Bild der Wanderroute. Diese startet nördlich des Berniakammes an der mit einem schwarzen Punkt gekennzeichneten Position. Unser Wohnmobil steht an dem oben zu sehenden blauen Punkt. Wir haben das Wohnmobil am Übernachtungsplatz stehen lassen und sind zu Fuß zum vorgeschlagenen Startpunkt der Wanderung gegangen. Der Wanderführer rät die Tour nicht an einem Wochenende oder einem Feiertag zu machen. Und weil wir heute einen Samstag haben waren in der Tat recht viele Personen auf der Strecke. Da es sich hier aber wirklich um eine sehr schöne Wanderung handelt, ist das auch akzeptabel. Bei Bedarf sind wir halt etwas an den Pfadrand gerutscht, um entgegenkommende oder überholdene Wanderer vorbeizulassen. Größere fremde Hunden wurden an der Leine geführt. Man war sich aber manchmal nicht ganz sicher ob die Leine im Falle einer Überraschungsattacke einer der etwas zarter aussehenden Besitzerinnen nicht doch aus der Hand gerutscht wäre.
Die Route hat zwei Sehenswürdigkeiten aufzuweisen. Zum einen der zu durchkrabbelnde Tunnel auf der rechten Seite der gezeichneten Streckenführung. Zum anderen historische Ruinen an der mit einer 6 gekennzeichneten Stelle. Die Markierung 2 repräsentiert eine Quelle, und an der mit einer 5 gekennzeichneten Stelle kann man sich prähistorische Bildreste in einer Grotte ansehen. Für diesen Abstecher hätte man extra noch mal 300 Meter hoch- und wieder zurückwandern müssen. Angesichts der fortgeschrittenen Zeit und unser nachlassenden Kondition haben wir das dann aber nicht gemacht.
Unser Übernachtungsplatz undStartpunkt.
Im anfänglichen Streckenteil, bis zu der mit einer 2 gekennzeichneten Position, ging man auf einem breiten Fahrweg.
An der oben gezeigten Quelle beginnt ein schmaler Wanderpfad. Auch wenn die meisten der Mitwanderer keine Wanderstöcke benutzten, waren wir doch froh zumindest einen Stock dabei gehabt zu haben.
Im Hintergrund kann man einen Teil des schon durchwanderten Pfades sehen. Was diesen Streckenteil anbetrifft, hatte ich mich nicht umgedreht, um die Talsicht zu geniessen. Es bestand schon die Möglichkeit etwas Schwindelgefühl zu bekommen. Das nicht weil es so gefährlich bergab gegangen wäre, sondern weil der Pfad immer recht schmal war. Ein Fehltritt hätte immer einen Fall auf irgendwelche im Grün verborgene Steinbrocken bewirken können. Unsere Empfehlung ist daher die Wanderung wirklich in der im Wanderführer vorgeschlagenen Richtung durchzuführen. Die Passage von der Quelle zum Tunnel hoch ist wesentlich steiler als alles was wir auf der Strecke hinter dem Tunnel bewältigen mussten. Bergab wäre das keine Freude gewesen. Die Pfade hinter dem Tunnel waren überwiegend breiter und hatten weniger Steigungsanteil. Unmittelbar vor dem Eingang zum Tunnel versperrt ein breiter, gezackter Kletterfelsen den Weg. Eine klare Wegmarkierung ist dort nicht festzustellen. In der Folge haben viele kleine Kletterpassagen dort absolviert, die wir mit unserem Hund nicht hätten machen können. Nach kurzer Geländeerkundung haben wir dann festgestellt, dass die einfachste Ersteigung des Hindernisses die Strecke ist, welche sich ganz weit rechts befindet. Nachdem wir wieder etwas zurück gegangen waren, und uns dann immer den rechten Abzweig aussuchten, konnten wir auch mit Hund problemlos vor den Tunneleingang gelangen.
Etwas verpusten vor dem Tunneleingang.
Auf diesem Bild wirkt der Tunnel gar nicht so lang. Das liegt daran, dass ich hier die Zoom-Funktion benutzt hatte. Die Person im Hintergrund hat gerade den niedrigen Teil des Tunnels verlassen und richtet sich wieder auf. In der Realität ist es aber so, dass man die ersten zehn Meter noch leicht gebückt gehen kann. Dann folgen aber weitere zehn Meter, die ich noch nicht mal komplett im Entengang passieren konnten. An einigen Stellen bin ich dann doch auf die Knie gegangen bzw. haben wir uns auf unseren Hosenboden gesetzt.
Der Kriechtunnel mündet dann in diesen großen Öffnungstrichter.
So sieht der Bereich aus, an dem man erstmalig wieder aufrecht stehen kann. Alle Tunneldurchquerer haben dann hier am Ausgang zunächst mal Rast gemacht. Das Wetter war eben sehr sonnig und die Aussicht auf das Meer und die Ebene einfach toll. Dementsprechend pulsierte hier das Leben.
Wendet aus dem Tunneltrichter heraus den Blick nach links, dann hat man diese Sicht.
Man überblickt das ganze Tal mit Altea, Albir und Benidorm im Hintergrund. Die von uns mühsam erstiegene Sierra Helada wirkt richtig winzig.
Und aufgrund guter Fernsicht kann man heute auch den Campana Berggipfel gut sehen. Die Campania ist noch höher als die Bernia. Ich möchte auch dort gerne eine Wanderung machen. Man soll von der Rückseite aus sogar den Campana Gipfel besteigen können. Wenn ich jetzt aber von weitem sehe wie steil der Berg ist, dann kann man froh sein wenn man eine Umrundung schafft.
Nach dem Tunnel durchläuft der Wanderpfad einen von Palmen geprägten Hang.
Bei solchen plötzlich auftauchenden Hindernissen fragt man sich wie man da wohl vorbeikommt. Es war dann aber immer leichter als es zunächst aussah.
Hier ein Blick zurück über den bereits durchwanderten Teil des Pfades. Der Tunnel muss sich hinter der letzten Gebirgskammzacke befinden.
Nachdem noch mal eine kleine anspruchsvollere Strecke in Serpentinen bergauf zu bewältigen ist, steht man plötzlich vor diesen Ruinen mit dem Namen "Fort de Bernia". Die Informationstafeln erzählen von einem Ausbau der Befestigungsanlagen dort oben im Mittelalter. Ich hatte aber in früheren Zeiten schon Versionen gelesen, welche einige Gemäuerteile auch auf die Zeit der Römer datieren.
Noch einmal das "Fort de Bernia".
Nach dem Verlassen des "Fort de Bernia" überschreiten wir den Gebirgssattel, welcher die beiden Gebirgskammseiten der Bernia voneinander trennt. Dabei hat man an dieser Stelle einen schönen Blick in das Algar-Tal.
Beim Zurückwandern zum Ausgangspunkt auf breitem Weg, hatten wir noch mal den Schauplatz unserer gestern fehlgeschlagenen Wanderung vor Augen. Wir sind von rechts gekommen und hatten auf einmal das am rechten Bildrand zu sehende Anwesen vor uns, von dem die drei Hütehunde stammten. Daraufhin sind wir etwas zurückgegangen und haben uns durch das Grün oberhalb des Gehöftes geschlagen. Bis wir es dann zu der Straße geschafft hatte, die oberhalb als dünner heller Strich zu sehen ist.
Die Wanderung ist im Wanderführer als mittelschwere Tour eingestuft worden. Das trifft die Sache sehr gut. Als Wanderzeit werden aber 3 Stunden 15 Minuten angegeben. Das klingt für uns recht sportlich. Wir haben ca. 5 Stunden benötigt. Zieht man noch eine halbe Stunde Rastzeit ab, dann bleiben immer noch 1 Stunde 15 Minuten, die man entweder unserer schlechteren Kondition, dem Drang zu fotographieren oder den Schnüffelaktionen unseres Hundes zuordnen kann.